Rettungswagen Ghana

„Fährt prima“, meinte Beate Schnitzler. Jetzt muss der Rettungswagen nur noch aufs Schiff. „Für einen normalen Container ist das Auto leider 20 Zentimeter zu hoch“, erklärte Christof Andersen.

Großharrie / 12.12.2013. Vor einem Jahr startete Beate Schnitzler aus Großharrie bei Neumünster ihr Förderprojekt, in dem es um die Anschaffung eines Krankenwagens für die Region Kologo in Nordghana geht. Jedes Jahr zieht es die Großharrieer Kunsthandwerkerin und Musiklehrerin zum Einkaufen nach Nordghana. Perlen, Trommeln, Stoffe, Kunsthandwerk, die Einkaufsliste ist jedes Jahr lang. Die Verhältnisse vor Ort sind mitunter schwierig und für mitteleuropäisches Verständnis nur schwer zu fassen, sagt Schnitzler. Da wird zurück in Großharrie schon einmal eine kleine „Beteiligungsgesellschaft“ gegründet, um einer Färberin aus Ghana beim Aufbau eines Kleinunternehmens zu helfen.

Manches Projekt ist jedoch zu groß für die Familie und Freunde. Dazu gehört aktuell der Krankenwagen für die Region um Kologo. Vorort wird das Projekt unter anderem von dem afrikanischen Perlenmacher Oklah Tetthe unterstützt. In Benefizkonzerten mit dem Wankendorfer Gesangverein, dem Chor Großharrie und dem Telemann-Ensemble aus Neumünster und mit Unterstützung der Kirchengemeinden Bokhorst und Wankendorf, sowie durch Einzelspenden sind inzwischen rund 3.700.- Euro zusammengekommen.

Moderne Technik statt Eselskarren

Zurzeit besorgt den Krankentransport in Kologo ein Eselskarren. Für den Umgang mit dem modernen Rettungswagen sollen die Nutzer vor Ort geschult werden.

Noch fehlen etwa 4.000 Euro in der Spendenkasse, um Kauf und Transport abzudecken. Nur der Krankenwagen, der ist indessen schon da. „Es gab ein tolles Angebot aus Süddeutschland und ich konnte einfach nicht mehr warten. Besonders die Frauen brauchen jetzt Hilfe“, meinte Beate Schnitzler, die kurzerhand ihr Reise- und Einkaufskonto für den Kauf geplündert hat. 700 Kilometer hat Beate Schnitzler das gebrauchte Schmuckstück für Ghana aus Süddeutschland nach Hause gefahren. Am 19. Dezember soll das Fahrzeug bereits in Hamburg verschifft werden.

Außerdem haben Beate Schnitzler und Freunde inzwischen den Verein „Böllelie-mit-Herz“ gegründet, für den die Anmeldung im Vereinsregister und die anschließende Beantragung der Gemeinnützigkeit laufen. „Böllelie“ steht für die runden Glasperlen aus Ghana. Ziel des Vereins soll die Förderung von sozialen, bildenden und kulturellen Projekten in Westghana sein. Zurzeit werden die Waisenschule in Thema und der Aufbau einer Perlenmacherschule für Arbeitslose in Koforidua und das Krankenwagenprojekt unterstützt. Auskünfte erteilen Beate Schnitzler und Christof Andersen aus Großharrie. Telefon: 04394-991715. Vorläufiges Spendenkonto (Rettungswagen Kologo), Volksbank Neumünster, Konto: 1050327333, BLZ: 21290016.