17 Hektar soll die in sechs Bauabschnitten geplante Deponie für schwach belastete Böden einmal umfassen. Damit ist die neue Deponie in Tarbek zurzeit die größte ihrer Art in Schleswig-Holstein.

17 Hektar soll die in sechs Bauabschnitten geplante Deponie für schwach belastete Böden einmal umfassen. Damit ist die neue Deponie in Tarbek zurzeit die größte ihrer Art in Schleswig-Holstein.

Tarbek / 30.10.2014. Deponieklasse Null, steht für die Lagerung schwach belasteter Böden und damit für die schadstoffärmste Deponieform in Schleswig-Holstein. Gestern wurde in Tarbek die dritte und mit geplanten 17 Hektar Fläche größte Deponie dieser Art im Land offiziell eröffnet.

Rund 180 Gäste aus Wirtschaft und Politik nahmen die Gelegenheit wahr, einen Blick auf die neu entstandene Deponie zu werfen. Im ersten von sechs geplanten Bauabschnitten mit einer Größe von rund 25000 Quadratmetern war auch der Aufbau meterdicker Untergründe aus Lehm, Kies und Dichtbahnen sichtbar. Betreiber ist die ABE Deponie GmbH. Hinter dem Unternehmen stehen als Gesellschafter die Ernst Krebs GmbH&Co KG aus Neumünster und die Kieswerke Andresen GmbH aus Damsdorf. Die Inhaber Karén Krebs und Ludwig Andresen gaben Einblicke in die Planung und Entwicklung der neuen Deponie.

125000 Lastewagenladungen nicht verwertbarer Böden passen auf die Deponie

Wenn der ehemalige Kiesabbau nach heutiger Planung in etwa 25 Jahren vollständig mit Boden und Baggergut gefüllt ist, sind das 2,25 Millionen Kubikmeter oder runde 125000 Lkw-Ladungen. Immerhin würden die hintereinander eine Strecke von Kiel bis nach Madrid füllen, erklärte Andresen. Mit einem Lkw-Ansturm sei allerdings nicht zu rechnen. Täglich werden voraussichtlich bis zu 20 LKW die Deponie anfahren, sagte Andresen. Wie sicher die neue Deponie ist, erklärte Karén Krebs. Für die Abfallwirtschaftsingenieurin ist das Deponiethema nicht neu. In Großenaspe betreibt das Unternehmen Krebs eine Klasse Eins Deponie. Die Einlagerung der anders nicht verwertbaren Böden in der neuen Deponie ist sicher, sagte Krebs. Die mineralische Dichtung der Deponie ist so aufgebaut, das ein Wassertropfen theoretisch in 100 Jahren ganze 1,5 Millimeter in die Tiefe sickern könnte. Außerdem landen auf der Deponie keine sensibleren Stoffe als gering belastete Böden. Die stammen etwa aus Bauvorhaben in Schleswig-Holstein und Hamburg.

Dr. Andreas Wasielewski aus dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (rechts) war sich mit dem Unternehmerpaar Karén Krebs und ihrem Mann Ludwig Andresen einig. Die neue Deponie in Tarbek hat Vorzeigecharakter.

Dr. Andreas Wasielewski aus dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (rechts) war sich mit dem Unternehmerpaar Karén Krebs und ihrem Mann Ludwig Andresen einig. Die neue Deponie in Tarbek hat Vorzeigecharakter.

„Ich möchte nichts hinterlassen, was dem Unternehmen oder nachfolgenden Generationen Probleme macht“, meinte die Neumünsteraner Unternehmerin. Das gelte nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für den neuen Deponiestandort. Der sei durchaus im Sinn der Landesregierung, kommentierte Dr. Andreas Wasielewski, stellvertretender Leiter der Abteilung Energie, Klima- und Ressourcenschutz im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume. Lobenswert sei in Tarbek nicht nur der hohe Sicherheitsstandard. Besondere Erwähnung verdiene auch die freiwillige Sicherheitserhöhung der geologischen Barriere zur Grundwassersicherung.

Außerdem sei die Deponie ein wichtiger Schritt zur Sicherung der schleswig-holsteinischen Abfallwirtschaft, sagte Dipl. Ingenieur Thomas Prenzer von der Entsorgergemeinschaft Nord. Neben dem neu eröffneten Standort in Tarbek sind aktuell fünf weitere Deponien der Klasse Null geplant.