Wankendorfs Bürgermeisterin Silke Roßmann überreichte Montag symbolisch den Schlüssel zum alten Bahnhof an Käufer Hermann-Josef Miele und seine Partnerin Anne Abdel Meguid (von links)

Wankendorfs Bürgermeisterin Silke Roßmann überreichte Montag symbolisch den Schlüssel zum alten Bahnhof an Käufer Hermann-Josef Miele und seine Partnerin Anne Abdel Meguid (von links)

Wankendorf / 28.11.2016. Fast hätten die Verhandlungen über den Verkauf des alten Bahnhofs in Wankendorf noch einen unerwarteten Verlauf nehmen können. Mitten in den Verhandlungen im August meldete sich der Denkmalschutz und erklärte den 1900 erbauten alten Bahnhof zum Kulturdenkmal. Käufer Hermann-Josef Miele und seine Partnerin Anne Abdel Meguid blieben gelassen. Der alte Bahnhof sei genau richtig, um dort Seminarräume und ein Ton- und Videostudio für Onlinemedien einzurichten, meinte der IT-Berater und Projektmanager.

Anne Abdel Meguid betreibt eine Physiotherapiepraxis in der Wankendorfer Dorfstraße. Im alten Bahnhof können Seminare stattfinden, für die in der Praxis sonst wenig Raum ist, freute sich die Therapeutin über die Erweiterungsmöglichkeiten.

Das Heimatmuseum darf bleiben

Freuen dürfen sich auch die Betreiber des Heimatmuseums. Das Museum darf für 10 Jahre in seinen bisherigen Räumen bleiben und auch der Mieter muss nicht zwingend ausziehen, erklärte Miele. Den Bahnhof zu erhalten sei im Übrigen auch nicht schlimm. Immerhin sei er Eisenbahnfreund. Der Vater war bei der Bahn beschäftigt. „Welcher Eisenbahnfreund hat schon einen eigenen Bahnhof?“, schmunzelte der neue Besitzer über den Kauf des alten Bahnhofs. Dafür, dass mit dem Gebäude so einige Minderungen verbunden sind, haben sich Gemeinde und Käufer auf einen moderaten Preis geeinigt. Der Bahnhof wechselt für 80.000 Euro den Besitzer. 30.000 Euro werden für die bis zu zehnjährige vertraglich festgehaltene Nutzung durch das Heimatmuseum angerechnet. „Wir sind froh einen Käufer gefunden zu haben, der für den Erhalt steht und auch noch eine „öffentliche Nutzung“ ermöglicht“, meinte Wankendorfs Bürgermeisterin Silke Roßmann bei der symbolischen Schlüsselübergabe am Montag. Das Flüchtlings- und das Elterncafé könnten im AWO-Zentrum ein neues Zuhause finden oder später auch im neuen Familienzentrum angesiedelt werden.