Bönebüttel / 19.06.2017. „Tolle Idee“, fand Feuerwehrsprecher Sebastian Kirchner von der Freiwilligen Feuerwehr Husberg-Bönebüttel, als die DRF-Luftrettung anfragte, ob es in Bönebüttel die Möglichkeit gebe, einen Nachtlandeplatz einzurichten. Montag trafen sich im Bönebütteler Sportlerheim rund 50 Vertreter aus den 11 Amtswehren Bokhorst-Wankendorf mit der Freiwilligen Feuerwehr Husberg-Bönebüttel zum Thema Nachtlandungsplätze für Rettungshubschrauber.

Sebastian Hilliger von der DRF-Luftrettung (ehemals Deutsche Rettungsflugwacht e. V.) stellte das Nachtlandekonzept in Bönebüttel vor. Der ehemalige Marineflieger 8ist seit 2011 als Rettungshubschrauberpilot in der DRF-Luftrettung dabei und hat rund 4500 Stunden Flugerfahrung. Genug Zeit, um draußen im Einsatz manches schier unmöglich Erscheinendes zu erleben, berichtete Hilliger. Autos, die von hinten in die Hubschrauber hineinfahren, nicht abgesicherte Straßen  bei Noteinsatzlandungen oder Neugierige, die sich unvorsichtig dem Heckrotor nähern, zählen dazu. Mitunter geht es um wenige Meter, die darüber entscheiden ob der Hubschrauber landen kann. Eine besond3ere Herausforderung sind Nachtlandungen. Die dürfen nur unter bestimmten Voraussetzungen erfolgen, können aber in der Nacht ebenso nötig sein, wie am Tag, wusste der erfahrene Pilot zu berichten.

Besonders Sportplätze mit Flutlichtanlagen bieten sich für nächtliche Rettungseinsätze an, sagte. Aber eine geschulte Feuerwehrtruppe kann auch einen anderen Landeplatz, wie etwa eine Bundesstraße super vorbereiten, wenn die Helfer wissen, worauf es ankomme. Dafür dienen die jetzt angebotenen Schulungen und eine Verbesserung des Zusammenspiels zwischen Rettungseinheiten und Leitstellen. Besonders gefährlich sind nachts Freileitungen, Strommasten oder einzelne Bäume, erklärte Hilliger. Eine deutliche Verbesserung der Einsatzbedingungen sei heute der Flug mit Nachtsichtgeräten. Noch gibt es bei Neumünster keinen Nachtlandeplatz. Auch auf dem Friedrich-Ebert-Krankenhaus sei ein solcher erst in Planung. Deswegen hätte sich Bönebüttel durch seine Lage besonders angeboten. Wie es aus den Bokhorst-Wankendorfer Amtswehren hieß, könnten sich einige Feuerwehren die Zusammenarbeit gut vorstellen. So etwa hat der Bokhorster Sportplatz eine Flutlichtanlage. Insgesamt sei das Thema spannend und eine gute Idee, hieß es. Mit der Einrichtung der Nachtlandeplätze könne die nächtliche Notarztversorgung deutlich verbessert werden.

Hauke Weede und Mirko Runow überreichten dem zweiten Stellvertretenden WehrführerSebastiian Kirchner einen Notfallrucksack im Wert von 500.- Euro (von links)

Hauke Weede und Mirko Runow überreichten dem zweiten Stellvertretenden WehrführerSebastiian Kirchner einen Notfallrucksack im Wert von 500.- Euro (von links)

Für die Bönebütteler Feuerwehrleute gab es noch eine kleine Überraschung. Zur Verbesserung der mobilen Ausrüstung spendeten Dachdecker Mirko Runow und Zimmerer Thorsten und Hauke Weede gemeinsam einen medizinischen Notfallrucksack im Wert von 500.- Euro. Beide Firmeninhaber sind in der Wehr aktiv und unterstützen die Wehr mehr als einmal, dankte Sebastian Kirchner für die Spende.