Im Oktober musste das Großharrier Traditionsunternehmen Woelke Insolvenz anmelden. Jetzt gibt es Hoffnung.

Im Oktober musste das Großharrier Traditionsunternehmen Woelke Insolvenz anmelden. Jetzt gibt es Hoffnung.

Großharrie / 08.12.2009. Seit Mitte Oktober kämpfen Mitarbeiter und Inhaber Herbert Woelke der „Herbert Woelke KG Fleisch- und Wurstwaren“ um den Erhalt von Arbeitsplätzen und des Unternehmens. Preisanstiege, Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise und schleppende Zahlungseingänge hatten das Unternehmen in die wirtschaftliche Schieflage getrieben. „Wir wollen nicht, dass der rote Schriftzug „Woelke“ über dem Eingang des Großharrier Traditionsunternehmens aus dem Dorf verschwindet“, sagen die 16 Mitarbeiter, die weiter um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpfen und um diese bangen.

Thomas Nebel ist seit acht Jahren im Unternehmen und hofft, das sich die Qualität der Produkte und die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter auszahlen und es weiter geht.

Sascha Nebel ist seit acht Jahren im Unternehmen und hofft, das sich die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter auszahlt und es weiter geht.

MG_78361

Thomas Christiansen ist Qualitäts- und Hygienebeauftragter bei Woelke. Die Mitarbeiter stehen hinter der Firma sagt Christiansen und hofft ebenfalls auf einen Investor.

Einen Hoffnungsschimmer signalisierte jetzt Insolvenzverwalter Dr. Hans-Peter Rechel. Es soll auf jeden Fall weiter gehen. Zurzeit gebe es Gespräche mit solventen Interessenten aus der Branche, die Interesse an dem Unternehmen haben. Der Hamburger Anwalt hofft, das Unternehmen noch mit der Verfahrenseröffnung an einen Investor übergeben zu können. Ein Problem stelle aktuell der zögerliche Zahlungsfluss durch einen Teil der Großabnehmer dar. Ein zügigerer Zahlungsfluss würde dem Unternehmen gerade jetzt helfen. Bei Woelke gehe es nicht nur um einen Betrieb auf einem Dorf in Schleswig-Holstein. Hier gehe es auch um den Erhalt von regionalen Strukturen, die von den Verbrauchern wahrgenommen werden und auch zum Erfolg der Großkunden wie Citti, Coop oder Rewe beitragen würden. Firmeninhaber Herbert Woelke zeigt Flagge, wenn es um den Erhalt der Arbeitsplätze und eine mögliche Nachfolge geht. „Ich hätte früher reagieren müssen, habe nicht alles rechtzeitig voraus gesehen“, sagt der 69-jährige, der das Großharrier Traditionsunternehmen vor 37 Jahren gründete. Der Moment der Krise habe letztlich auch sein Geld gekostet, erklärte der gebürtige Ostpreuße, bevor er sich vom Gespräch im Büro wieder auf den Weg in die Produktion machte. Sein Fachwissen würde Woelke einem Nachfolger weiter geben und auch für eine Übergangszeit im Unternehmen bleiben, um einen Nachfolger mit den Besonderheiten des Betriebes und den Mitarbeitern bekannt zu machen. „Wir produzieren hier Qualität und machen unsere Arbeit gerne“, meinte der Qualitäts- und Hygienebeauftragte des Betriebes Thomas Christiansen aus Großharrie. Ein Nachfolger könne sich auf die Mannschaft verlassen.