James Findeisen-MacKenzie stand am Sonntag zum letzten Mal als Pastor der Kirchengemeinde Wankendorf vor dem Altar und auf der Kanzel. Er geht nach Neumünster.

James Findeisen-MacKenzie stand am Sonntag zum letzten Mal als Pastor der Kirchengemeinde Wankendorf vor dem Altar und auf der Kanzel. Er geht nach Neumünster.

Wankendorf / 03.10.2010. „James Findeisen-MacKenzie hat viel Kraft und Energie in den Aufbau der Wankendorfer Kirchengemeinde gelegt“, blickte Christiane Gohlke aus dem Kirchenvorstand nach der Predigt in der Wankendorfer Kirche am Sonntag auf die Arbeit MacKenzies in den letzten sieben Jahren zurück. Einfach war der Start für den Wankendorfer Pastor nicht. Daran ließ Christiane Gohlke keinen Zweifel. Spielchen nach dem Motto: Wer ist der Größte, auch größer, als der Pastor, hätten seinerzeit das Geschehen im Kirchenvorstand Wankendorfs begleitet.

MacKenzie sei es durchaus gelungen, dieses schändliche Spiel einzuschränken und das Geschehen unter dem Dach der Kirche mit neuem Leben zu füllen. So finden heute Jugendgottesdienste statt und auch junge Familien haben den Weg in die Kirche zurück gefunden. Es sei eine bewegende Zeit gewesen.“Wir bedauern die Entscheidung von James Findeisen-MacKenzie, Wankendorf zu verlassen“, meinte Christiane Gohlke abschließend. Die Gründe für den jetzt anstehenden Wechsel MacKenzies nach Neumünster sind privat, aber auch durch im Frühjahr neu aufbrechende Zwistigkeiten mit Mitgliedern des Kirchenvorstandes mitbestimmt. Hauptgrund sei vor allem die gesundheitliche Situation des nunmehr 80-jährigen Vaters, der in Neumünster wohnt und Unterstützung und Fürsorge braucht. Von Wankendorf aus und neben der vollzeitlichen Tätigkeit als Pastor sei diese Fürsorge allerdings nicht zu gewährleisten. „Mein Vater ist jetzt „unser Nächster“, erklärte James Findeisen-MacKenzie (47), seine Entscheidung, mit einer halben Stelle in die 18. Pfarrstelle im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Altholstein, Bezirk Mitte (Neumünster) zu wechseln. Der etwa seit April 2010 neuerlich aufgebrochene Konflikt in der Kirchengemeinde habe die Familie in dieser Entscheidung zusätzlich bestärkt, auch wenn hierin nicht die ausschlaggebende Bedeutung liege.

Gut 150 Menschen waren gekommen, um ihren Pastor zu verabschieden. Viele waren traurig, dass James Findeisen-MacKenzie geht. Er sei mehr, als nur Pastor gewesen, hieß es.

Gut 150 Menschen waren gekommen, um ihren Pastor zu verabschieden. Viele waren traurig, dass James Findeisen-MacKenzie geht. Er sei mehr, als nur Pastor gewesen, hieß es.

„Meine Familie und ich sind uns sehr bewusst, dass wir eine für die nächsten Jahre weitreichende Entscheidung treffen, die meinen Dienst als Pastor und das Leben unserer Familie deutlich verändern wird. Gerade deshalb treffen wir diese Entscheidung wohlüberlegt“, verabschiedete sich Wankendorfs Pastor von den rund 150 Gottesdienstteilnehmern, Freunden wie Peter Sönnichsen, den Bürgermeistern Silke Roßmann aus Wankendorf, Holger Bajorath aus Stolpe und den anderen Gemeinden, den Vereinen und Institutionen aus Wankendorf. Das er geht, hinterlässt eine Lücke. „Wir verlieren nicht nur einen Pastor, sondern viele von uns in Wankendorf auch einen Freund in direkter Nachbarschaft“, meinte der in Wankendorf lebende Kreispräsident Peter Sönnichsen. Für den Wankendorfer Kirchenvorstand heißt es jetzt, einen Nachfolger für James Findeisen-MacKenzie zu finden. Der müsse wie Wankendorfs scheidender Pastor ein starker Pastor und eine starke Pastorin sein, sonst bestehe die Gefahr, dass sich alte und unerwünschte Strukturen neu bilden, meinten Gottesdienstbesucher.