(v.li.) Thomas Jacobi aus dem Landesforst, Dr. Björn Rickert vom Naturschutzbund, Udo Schiffer aus dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Landwirt Hans-Jochen Lorenzen und Ute Mäurer von der Naturschutzbehörde des Kreises Plön, stellten das neue Biotopprojekt am Bönebütteler Gehege vor.

Thomas Jacobi aus dem Landesforst, Dr. Björn Rickert vom Naturschutzbund, Udo Schiffer aus dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Landwirt Hans-Jochen Lorenzen und Ute Mäurer von der Naturschutzbehörde des Kreises Plön, stellten das neue Biotopprojekt am Bönebütteler Gehege vor. (v.li.)

Bönebüttel / 23.11.2010. Das zwischen Bönebüttel und Bokhorst liegende FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) Bönebütteler Gehege wird weiter entwickelt. Nachdem in dem unter besonderen Schutzbestimmungen stehenden Waldgebiet bereits eine Vielzahl von Bäumen aus der Bewirtschaftung heraus genommen wurden und auch die normale Forstnutzung nur unter Einschränkungen stattfindet, wird der hier vorhandene Lebensraum weiter naturnah ausgebaut. In einem mit 5.300 Euro vom Land Schleswig-Holstein unterstützten Projekt wurden jetzt auf Flächen des Naturschutzbundes zwei neue Teiche und Rückstauungen in den angrenzenden Wald geschaffen. Beteiligt sind hieran der Naturschutzbund Neumünster (NABU), aus dem die Idee zu neuen Feuchtgebieten angeregt und tatkräftig unterstützt wurde, die schleswig-holsteinischen Landesforste (SHLF), das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR), sowie die untere Naturschutzbehörde des Kreises Plön.

Ermöglicht hat die Anlage der neuen Teiche ein Landtausch mit Landwirt Hans-Jochen Lorenzen aus Neumünster-Brachenfeld. Die neuen Teiche sollen der Ansiedelung und Lebensraumverbesserung von Arten wie Kammmolchen, Laub-, Gras- und Moorfröschen zu Gute kommen. Auch Fledermäusen soll das im Bereich der Teiche entstehende Insektenleben ein reicheres Beuteangebot auf ihrer nächtlichen Jagd bieten, erklärte Dr. Björn Rickert vom Nabu bei der Vorstellung des Projektes am Dienstag. Auch für den auf den angrenzenden Wiesen nach Nahrung suchenden Schwarzstorch könne der Standort sich als Brutgebiet entwickeln, hofft Rickert.

Die durch den Verschluss von Entwässerungsgräben entstehenden Rückstauungen in den angrenzenden Auwald sollen dessen ursprünglichen Charakter wieder herstellen. Als Begleiteffekt entstehe so auch ein Wasser haltender Raum, der dazu beitrage, Hochwasserspitzen in der Schwale zu mindern, sagte Thomas Jacobi von den Landesforsten. Auch im kommenden Jahr soll die Entwicklung des FFH-Gebietes und der angrenzenden Flächen weiter gehen. Hier sei die Weiterentwicklung einer offenen Weidelandschaft mit weiteren Feuchtgebieten geplant, sagte Ute Mäurer von der Naturschutzbehörde im Kreis Plön. Das Bönebütteler Projekt zeige, das in guter Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen, wie sie hier vorhanden sei, auch mit kleine Eingriffen in den Naturraum und wenig finanziellem Aufwand viel erreicht werden könne, meinte Udo Schiffer aus dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume.