Etwas ganz anderes, als der vorher öde und begradigte Graben, meinte auch Andreas Meurer von der Wasserbehörde Segeberg (vorne) bei der Gewässerschau am Oberlauf der Schwale.

Gönnebek / 16.05.201. Über rund 15 Kilometer schlängelt sich die Schwale von Neumünster durch Felder und Wiesen bis in ihr Quellgebiet bei Gönnebek. Kurz vor Gönnebek verschwindet die Schwale in einem Rohr. Einer der Quellzuflüsse könnte in einer weiter oberhalb gelegenen Teichanlage liegen, vermutet Rudolf Seib vom Gewässerunterhaltungsverband Schwale-Dosenbek. Bislang machte die Strecke vor der Verrohrung einen eher traurigen Eindruck. Trist und begradigt, vorbei an den Gönnebeker Klärteichen, nahm der Schwalequell seinen Lauf. Nur der Bagger mit seinem Böschungsmähwerk hat ab und an die Öde unterbrochen, damit das Wasser ungehindert von Bewuchs und Bremsstellen durch eingetragene Äste und anderes Gut abfließen konnte. Das war bislang teuer und biologisch eher wenig wertvoll, waren sich Vertreter des Unterhaltungsverbandes und Gäste bei einer Gewässerbegehung am Donnerstag einig. Grund für die Einladung war die Vorstellung von Renaturierungsarbeiten, die zurzeit ihren Abschluss finden. Auf einem Kilometer Länge hat die Schwale ein neues Gesicht, sprich Bachbett, bekommen. Wo vor einem Jahr noch öde Triste herrschte, schlängelt sich das Wasser jetzt in kleinen Schleifen und Wirbeln wieder über Kolke, Kiesbetten und vorbei an dicken Steinen, die dem Fluss des Wassers den Weg weisen. Erlen sollen künftig Schatten spenden und so für weniger Bewuchs in der Gewässersohle sorgen. Ein zehn Meter breiter Grünstreifen soll künftig den Nährstoffeintrag auf der Nordseite des Gewässers verringern.

So wie in der Fortsetzung ihres Laufs etwa einen Kilometer vor Gönnebek, sah es auch an der renaturierten Strecke aus.

„Besonders erfreulich sei es gewesen, das die betroffenen Landwirte sich bereiterklärt hatten, einen Teil ihres Landes für die Renaturierung herzugeben“, sagte der Vorsitzende des Gewässerunterhaltungsverbandes Carsten Schnoor.  83.500 Euro hat die Renaturierung gekostet, rechnete Rudolf Seib vom Verband vor. 8.360 Euro hat der Verband gezahlt, den Rest das Land Schleswig-Holstein und die EU, erklärte Seib. Für den Verband hätten sich die Arbeiten allemal gerechnet. Allein anstehende Reparaturarbeiten an der Böschung hätten etwa acht bis zehntausend Euro gekostet. Jetzt richtet sich der Blick in Richtung Neumünster. Im Anschluss an die jetzt renaturierte Strecke gibt es noch einiges zu tun, meinte Carsten Schnoor.