IMG_7020:  Die neue Ausstellung hält so manche Überraschung bereit und zeigt spannende Einblicke in das Waldleben. Dr. Robert Habeck ließ sich wie hier am Mikroskop die Stationen von Ausstellungsplaner Helmut Kessler zeigen.

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Die neue Ausstellung hält so manche Überraschung bereit und zeigt spannende Einblicke in das Waldleben. Dr. Robert Habeck ließ sich wie hier am Mikroskop die Stationen von Ausstellungsplaner Helmut Kessler zeigen.

Daldorf / Erlebniswald Trappenkamp / 25.08.2014. Viel Licht, Luft, eine energetische und ökologische Sanierung und eine spannende und einladende Ausstellung – Montag eröffneten Umweltminister Dr. Robert Habeck und Landesforstdirektor Tim Scherer in einer kleinen Feierstunde das neu gestaltete Waldhaus im Erlebniswald. Über 40 Jahre Erlebniswald und Waldpädagogik. Kaum eine Frage, hier war eine Anpassung an den Zeitenwandel fällig. Darin waren sich am Ende die Beteiligten an der Entwicklung des neuen Waldhausbildes einig. Asbest und die alte Mineralwollisolierung unter dem Dach riefen nach einer fachgerechten Entsorgung, berichtete Architekt Matthias Schultz. Bei der Neugestaltung stießen Planer und Handwerker bei ihren Arbeiten durchaus auf Grenzen. „Wir bauen hier doch kein künstliches Holz ein“, hatte Erlebniswaldleiter Stephan Mense bei der Tresenplanung mit „Holzoptik“ die Bremse gezogen. Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten haben gezeigt, wie der häufig geschundene Begriff der Nachhaltigkeit gelebt und anfassbar gemacht werden kann, meinte Schultz. Natur verstehen, Wald und Mensch zusammenbringen und Wissen anfassbar machen, das sind waldpädagogische Ziele des Erlebniswaldes, sagte Landesforstdirektor Tim Scherer.

Selbst für gestandene Forstwirte und Mitarbeiter der Landesforsten gab es Neues zu entdecken. "Toll gemacht und spannend", meinten die Forstleute.

Selbst für gestandene Forstwirte und Mitarbeiter der Landesforsten gab es Neues zu entdecken. „Toll gemacht und spannend“, meinten die Forstleute.

Neues Waldhaus präsentiert zeitgemäße Ausstellung

Mit Eröffnung des neu gestalteten Waldhauses und der zeitgemäß gestalteten Ausstellung sei ein zeitgemäßer Rahmen geschaffen worden. „Gelungen“, meinte nicht nur der Gründervater des Erlebniswaldes und Forstdirektor im Ruhestand Heinrich-Wilhelm Barfod. Das neue Waldhaus zeige, das Natur- und Umweltbildung auch ganz zeitgemäß, im wahrsten Sinne begreifbar gemacht werden kann, bestätigte Umweltminister Dr. Robert Habeck beim Rundgang durch das Waldhaus und die Ausstellung. „Wir gehen abends brav ins Bett und im Wald tobt die Hölle“, scherzte Ausstellungsplaner Helmut Kessler. Ein Teil dieses wilden Lebens ist in der Ausstellung spürbar. Die liefert hautnahe Einblicke in das Leben von Fledermäusen, Siebenschläfern, Springschwänzen und von anderem Getier und Naturgeschehen, bis hin zu jahreszeitlich unterschiedlichen Duftproben aus dem Wald. 313.000 Euro hat die Umgestaltung gekostet. 180.000 Euro finanzierten die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. 133.000 Euro steuerte die Aktiv-Region Holsteins-Herz über „LEADER“ für die energetische Sanierung des Gebäudes aus europäischen Fördergeldern bei. Jetzt empfängt Besucher vom neuen Parkgelände hinter dem Waldhaus kommend ein mächtiger Torbogen aus Balken von zwei schleswig-holsteinischen Eichenstämmen, die im Sturm gefallen waren. Wenige Meter weiter entsteht eine Bollerwagenstation aus Douglasienholz. Auch ein Fahrstuhl soll in wenigen tagen installiert werden, um das Waldhaus barrierefrei zu gestalten, erklärte Erlebniswaldleiter Stephan Mense. Ganz ist der Bau zur Eröffnung nicht fertig geworden. „Schön, so sieht man: hier wird gearbeitet“, meinte Dr. Robert Habeck.