Daldorf / Erlebniswald Trappenkamp / 05. und 06.12.2015. Während sich über den schottischen Highlands das Orkantief Desmond mit stürmischen Böen von bis zu 170 Stundenkilometern austobte und für Zerstörung und anschwellende Flüsse sorgte, blieben große Teile Schleswig-Holsteins weitgehend vom Sturm verschont. So auch die Waldweihnacht im Erlebniswald Trappenkamp. Blickten Erlebniswaldleiter Stephan Mense und die vielen Helfer und Mitarbeiter am Freitagabend noch sorgenvoll auf die sich auftürmenden Wolkenschichten und sich ankündigenden Windböen, war Sonnabend Entwarnung angesagt. Trotz der Warnung vor schweren Sturmböen, die es auch für den Kreis Segeberg gab, tobten sich bei der Waldweihnacht nur mehrere Tausend Besucher mit ihren Kindern an den Bastelständen aus. „Wir sind froh, dass der Kelch an uns vorüberzieht“, meinte Stephan Mense beim abendlichen Rundgang durch das Lichtermeer der Waldweihnacht. Vor den mit etwa 55 bis 65 Stundenkilometern über den Wald ziehenden Sturmböen war im Erlebniswald wenig zu spüren. Dafür herrschte eine ganz besondere Stimmung, die sich auch von kleinen Schlangen an den vielen Bastelständen nicht trüben ließ.
Märchenhaft:
„Voll, aber richtig toll“, hieß es auch auf dem Märchenpfad der Schüler und Schülerinnen der Elly-Heuss-Knapp-Schule aus Neumünster. Sie hauchten Rotkäppchens bösem Wolf ebenso Leben ein, wie sie die Kinder spannungsvoll am Rattenfänger von Hameln mitmachen ließen, mit Rumpelstilzchen begeisterten und die böse Hexe in Hänsel und Gretel besiegten. „Ich will da auch hin“, hatte der kleine Moritz (6) aus Hamburg seine Eltern überredet, die Waldweihnacht zu besuchen, nachdem er zuvor die Abschlussfeier seines Kindergartens im Erlebniswald erlebt hatte. „Gute Idee und tolle Entscheidung“, meinten die Eltern. Besonders das Bastelangebot vom Zapfenwichtel bis zum Weihnachtsstecken oder Vogelhaus sei toll.
Das sah auch Leo (4) aus Kiel so, der sich am Bastelstand für Musikinstrumente für das Hufeisenschlagzeug begeisterte.
Waldtheater und Leckereien am Lagerfeuer
„Kasper Hoppe“ musste unter dem Joda-Pavillon nicht zweimal in das Waldtheater einladen und begeisterte Hunderte von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen. Leckeres von der Wildwurst, bis hin zu einer zünftigen Wildgulaschsuppe oder Kinderpunsch und heiße Schokolade, luden zu gemütlichen Runden an knisternden Lagerfeuern und Feuerkörben ein und auf dem Mittelaltermarkt am Waldhaus durften sich Groß und Klein bei Bogenschießen und Axtwerfen messen. Auch am Sonntag blieb der angesagte Regen zunächst aus. In den Mittagsstunden lugte sogar einmal die Sonne zwischen den Wolken hervor.
Eigentlich schade, dass die Waldweihnacht so schnell vorüber sei, meinten einige Besucher. Aber vielleicht gebe es ja bald einmal Schnee im Winterwald. Dann könne man ja einen Besuch bei den Wildschweinen machen.