"Mitmachen und sich sachlich beteiligen", lautete der Tipp von Landschaftsplaner Enno Meier Schomburg an die 60 anwesenden Tasdorfer

„Mitmachen und sich sachlich beteiligen“, lautete der Tipp von Landschaftsplaner Enno Meier Schomburg an die 60 anwesenden Tasdorfer

Tasdorf / Bönebüttel / 23.02.2017. Landschaftsplaner Enno Meier Schomburg aus Hoisdorf stellte die aktuelle Standortplanung für die Gemeinde Tasdorf am Donnerstag im Rahmen einer Einwohnerversammlung vor. Seit Dezember können sich Bürger direkt an der Stellungnahme zu den aktuellen Planungsflächen beteiligen. Das ist in der Form neu, sagte Meier Schomburg. Noch bis zum 30. Juni ist das möglich und sollte auch genutzt werden, meinte hierzu auch der Bokhorst-Wankendorfer Amtsvorsteher Jörg Engelmann.

Neben Tasdorf sind von der aktuell mit 164,28 Hektar ausgewiesenen Fläche auch die Nachbargemeinden Bönebüttel, Großharrie und Schillsdorf betroffen. Mit der Größe ist das Gebiet neben einer Fläche bei Fargau-Pratjau die größte aktuelle Windenergieeignungsfläche im Kreis Plön. In zwei Teilstücken zieht sich die Fläche fast zwei Kilometer nördlich und südlich entlang des Busdorfer Weges.

Fragwürdig, fand Tasdorfs stellvertretender Bürgermeister Dietrich Laß, denn auf die im Gebiet liegenden Einzelgehöfte und die nahe gelegene Siedlung Busdorf nehme die Planung wenig Rücksicht. „400 Meter entfernt von Windkraftanlagen und in der direkten Sichtachse möchte ich nicht wohnen“, meinte Laß. Zu geschlossenen Siedlungen gelten 800 Meter Abstand.

„Gibt es Bürger unterschiedlicher Schutzklassen?“, stellte Laß in den Raum. Bürgermeister Hans-Heinrich Sievers hatte die Sitzungsleitung als betroffener Grundeigentümer an den stellvertretenden Bürgermeister abgegeben. Immerhin besuchten 60 der insgesamt 345 Tasdorfer Bürger die Versammlung. „Eigentlich ist der Umlandraum rund um Neumünster bereits zur Genüge mit Windkraftanlagen gefüllt“, meinte die Tasdorfer Unternehmerin und Pferdezüchterin Petra Wilm. Mehr tue der Attraktivität Neumünsters voraussichtlich kaum gut. Außerdem sei es unbefriedigend, das der Netzausbau im Land nicht hinter dem Anlagenbau herkomme und der Steuerzahler letztlich auch für stillstehende Anlagen deren Strom nicht abgenommen werden kann zahlen müsse, kommentierte Amtsvorsteher Jörg Engelmann die aktuelle Entwicklung.

Ähnlich wie in Tasdorf verlief die Diskussion in Bönebüttel. Dort fand am Tag zuvor eine Einwohnerversammlung statt, in der es neben Informationen zum Neubau des Bönebütteler Feuerwehrhauses ebenfalls um Windenergieflächen ging. Neben der Tasdorfer Fläche gibt es im Siedlungsbereich Husberger Moor die Gemeinden Bönebüttel und Rendswühren berührend eine Eignungsfläche mit einer Größe von 62,25 Hektar Größe, die Evelyn Krüger von der Stadtplanung Neumünster vorstellte. Wie in Tasdorf äußerten Bönebütteler Anwohner Bedenken zu möglichen Abständen von nur 400 Metern zu vorhandenen Wohnbebauungen. Außerdem sei im Bönebütteler Gebiet der Verbleib eines Schwarzstorchbrutpaares nicht geklärt. Aktuell läuft das Beteiligungsverfahren des Landes Schleswig-Holstein, das mit den umfangreichen Kriterien der aktuellen Planung in Bönebüttel und Tasdorf vorgestellt wurde. „Reden Sie mit“, heißt es auf der Internetseite des Landes: bolapla-sh.de. Dort, so die Planer, gehören all die sachlichen Anmerkungen und Beobachtungen wie etwa zum Großvogelschutz und anderen Kriterien hin. „Jede Stellungnahme wird durch das Land bearbeitet und geprüft“, erklärte Enno Meier Schomburg in der gut gefüllten Tasdorfer Partyscheune auf Hof Voigt.