Wo ist der Weg für die Landwirtschaft? Heiner Staggen (links) als Vorsitzender und Geschäftsführer Dierk Boje aus dem Kreisbauernverband Plön sind sich einig. Ohne eine starke Bauernvertretung ist der politische Weg nicht erfolgreich zu bestreiten. Transparenz für die Mitglieder sei gleichsam wichtig.

Wo ist der Weg für die Landwirtschaft? Heiner Staggen (links) als Vorsitzender und Geschäftsführer Dierk Boje aus dem Kreisbauernverband Plön sind sich einig. Ohne eine starke Bauernvertretung ist der politische Weg nicht erfolgreich zu bestreiten. Transparenz für die Mitglieder sei gleichsam wichtig.

Bönebüttel / 04.03.2010. Was macht ihr eigentlich mit unserem Geld? Die Frage ist auch im Bauernverband nicht neu. Donnerstag stellten sich im Bezirksbauernverband Plön im Husberger Hof in Bönebüttel der Kreisvorsitzende Heiner Staggen, Geschäftsführer Dr. Dierk Boje und Klaus Dahmke vom Bauernverband Schleswig-Holstein der Diskussion über die Leistungen des Verbandes. Allzu heiß scheint das Thema allerdings im ländlichen Raum um Neumünster nicht gekocht zu werden. Ganze 26 Landwirte lauschten den Erklärungen und Vorträgen über die Arbeit im Verband. Ob Diesel- oder Milchprotestfahrt nach Berlin: In Neumünster und Umgebung sei allerdings die Beteiligung der Mitglieder mehr als lobenswert und spreche für den richtigen Weg in der gemeinsamen Arbeit für das Zukunftsunternehmen Landwirtschaft, dankte Heiner Staggen den Zuhörern. Spannender waren in der Diskussion schon die Fragen zur Zukunft landwirtschaftlicher Betriebe. Auch wenn mehr oder weniger kurzfristige Hilfen aus Brüssel und Berlin ein Stück weit für eine Entspannung der allgemeinen Situation der Landwirte gesorgt hätten, sei aus der Talfahrt noch lange keine Aufschwung für die Landwirtschaft erkennbar, erklärte der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Andreas Sötje aus Großharrie. Kuh- und Grünlandprämien, zinsgünstige Liquiditätsmittelkredite und auch eine Senkung der Krankenversicherungs- und Genossenschaftsbeiträge hätten geholfen. Trotzdem sei der Handlungsbedarf groß. Dass es auch im Bauernverband durchaus Spaltpotenzial gibt, räumten Dierk Boje und Klaus Dahmke in der Diskussion ein. Besonders das Thema Biogas sei nicht ohne. Durch den Anteil erneuerbarer Energiegewinnung in schwindelerregende Höhen geschnellte Pachtpreise seien für Milchviehbetriebe kaum betriebswirtschaftlich darstellbar. „Wir können allerdings keinem Mitglied im Bauernverband wirtschaftliche Entscheidungen vorschreiben“, meinte Klaus Dahmke. Eine gute Nachricht gab es. Die Verkürzung der Knickzeit kommt für Schleswig-Holstein nicht zum Tragen. Im Norden bleibt es bei der Regelung, dass bis zum 14. März Knicks auf den Stock gesetzt werden dürfen. Grund ist der gegenüber süddeutschen Regionen im Norden rund 14 Tage später einsetzende Frühling. Veränderungen gibt es bei der Impfplicht. Die Impfung gegen die so genannte Blauzungenkrankheit ist ab 2010 freiwillig. Diese sollte auf jeden Fall erfolgen, meinten die Verbandsvertreter. 98 erkrankte Tiere gab es im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein. Von Entwarnung dürfe nicht ausgegangen werden.