Donnerstag treffen sich die Agrarminister der Bundesländer zu einer Agrarministerkonferenz im Plöner Schloss. Thema werden dort auch die europäischen Prämienzahlungen für die Landwirte sein. Ab 2013 drohen hier einschneidende Veränderungen, befürchten die Landwirte. Die Finanzierung der Agrarpolitik ab dem Jahr 2014 müsse verlässlich geregelt sein. Darüber hinaus fordern die Landwirte eine klare, einheitliche und vereinfachte Gestaltung von Vorschriften aus Brüssel. Die Brüsseler Zuschüsse für die Bauern fließen aus zwei Säulen. Bereits jetzt schneide die so genannte Modulation in die erste Säule der Finanzierung der Prämienzahlungen, bemängelt der Plöner Kreisvorsitzende des Bauernverbandes Heiner Staggen. Ab einem 5000 Euro übersteigenden Prämienanspruch bestehe eine Kürzung von 9 Prozent, aus der die zweite Säule der Prämienzahlungen finanziert wird. Hieraus werden unter anderem Ackerrandstreifenprogramme, ökologische Landbearbeitungsverfahren, die Winterbegrünung von Ackerflächen oder der Schutz von Gewässerrandstreifen finanziert. „Die Landwirte brauchen das Geld aus der ersten Säule“, sagt Staggen. Diese müsse eine starke erste Säule bleiben. Darüber hinaus dürfe Geld aus der zweiten Säule nicht zweckentfremdet für Vorhaben außerhalb der Landwirtschaft verwendet werden. Die Begehrlichkeiten von Naturschutzverbänden seien vorhanden. Auch müssten sich Unterschiede des Lohn- und Kaufkraftniveaus in der europäischen Union in den Prämienzuweisungen wiederspiegeln.
„Wir wollen auch keine Mehrklassen- oder Spartenandwirtschaft“, kommentierten Andreas Sötje und Thore Biß aus dem Vorstand des Bezirksbauernverbandes Neumünster die Prämiendiskussion. Dies gelte besonders für die Forderung nach einer einheitlichen Flächenförderung. Ob Milchbauer, Ackerbetrieb oder Biobauer, es dürfe nur eine Sprache in der deutschen Landwirtschaftspolitik gesprochen werden, fordern die Plöner Bauernvertreter. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wollen sich die Landwirte auch auf der Ministerkonferenz in Plön Gehör verschaffen. Nicht nur während der Anfahrt zur Konferenz im Plöner Schloss sollen die Minister die Forderung nach einer einheitlichen und klaren Sprache am Rand der Straßen sehen, an denen rund 30 Tafeln auf Anhängern das Anliegen der Landwirte sichtbar machen. Auf dem Plöner See starteten die Bauern Dienstag schon einmal zur Generalprobe für eine weitere Aktion. Mit einem zwölf Meter langen Banner, das zwischen zwei Fischerbooten aufgespannt wird, wollen die Landwirte ihre Sorgen verdeutlichen, wenn die Minister zur geplanten Seerundfahrt starten.
„Lasst uns nicht absaufen“, steht auf dem Banner. „Das drückt schlicht unsere Sorge aus, was nach 2013 kommt“, meinte der Kreisvorsitzende Heiner Staggen. Zumindest das Banner nahm beim Probelauf schon einmal Tuchfühlung mit dem Wasser auf. Hoffentlich geht es uns nicht auch irgendwann so, dass uns das Wasser bis zum Hals steht“, meinten einige Landwirte. Immerhin, ihren Humor haben die Plöner Bauern bei allem Ernst in der Sache und in der Diskussion noch nicht verloren.