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Die Getreideernte in Schleswig-Holstein hat begonnen. Nachdem die Gerste mit der Trockenheit aufgrund ihrer früheren Erntezeit noch gut zurecht kommt, bleiben Weizen, Roggen und Hafer zurück.

Plön / Raum Bokhorst / 20.07.2010. Bislang sehen Schleswig-Holsteins Getreidebauern der Ernte noch mit gemischten Gefühlen entgegen. Allgemein liegen die Ertragserwartungen unter denen von 2009. Am letzten Wochenende sind die ersten Mähdrescher in die Gerste gefahren. Hier sind die Erwartungen noch gut, meinte Landwirt Elmar Ernst aus Altenrade Montag beim Dreschen der ersten Felder bei Altbokhorst. Schuld an den in diesem Jahr geringeren Erträgen sind der lange Winter, und die Kälte im April, erklärte Heier Staggen vom Bauernverband Plön.

Bei der Gerste, die ein wichtiges Futtergetreide ist, darf noch mit guten Ernteergebnissen gerechnet werden, sagte einer Staggen vom Kreisbauernverband Plön beim Dreschen in Alt-Bokhorst.

Bei der Gerste, die ein wichtiges Futtergetreide ist, darf noch mit guten Ernteergebnissen gerechnet werden, sagte einer Staggen vom Kreisbauernverband Plön beim Dreschen in Alt-Bokhorst.

Wintergerste ist immer das erste Getreide, das reif wird. Auch wenn die Bestände dünner als im Vorjahr sind, ist die Gerste noch gut mit den Hitzeschüben und der Trockenheit der letzten Wochen zurecht gekommen, sagte Staggen. Bei Weizen und Roggen müsse allerdings mit spürbaren Einbußen gerechnet werden. Das stellten die Landwirte aus dem Raum Bokhorst und Neumünster auch bei der Feldbegehung am Montag fest. Allerdings seien Qualität und Erntemengen noch schwer zu schätzen. Besonders auf leichten Böden reife das Getreide vorzeitig ab. Auch wurde gegenüber dem Vorjahr zugunsten von Energiepflanzen wie Mais weniger Getreide angebaut.

Nachdem die Gerste mit der Trockenheit aufgrund ihrer früheren Erntezeit noch gut zurecht gekommen ist, bleiben Weizen, Roggen und Hafer zurück.

Nachdem die Gerste mit der Trockenheit aufgrund ihrer früheren Erntezeit noch gut zurecht gekommen ist, bleiben Weizen, Roggen und Hafer zurück.

Die Preise liegen durch das geringere Angebot rund 15 Prozent über dem Vorjahr. Beim Brötchenkauf sei der Unterschied allerdings kaum spürbar. Bei etwa 1,25 Cent Mehl pro Brötchen würden sich die Preisunterschiede kaum bemerkbar machen, meinte Staggen. Das gelte auch für die Verwendung von Rapsöl in der Küche. Beim Raps wurde die Anbaufläche zu Lasten von Roggen und Gerste um etwa 10 Prozent erhöht. Die Preise liegen rund 20 Prozent über dem Vorjahresniveau. Offen bleiben zurzeit die Erwartungen für die Maisernte. Dem macht die Hitze zu schaffen. Der Mais bekommt viel zu wenig Wasser. Da helfe auf Dauer auch nicht, dass sich der Mais dadurch schützt, indem er seine Blätter einrollt. So verringert der Mais die Verdunstung über die Blätter, erklärte Staggen. Allerdings dürfe hier sowohl bei Futtermais, als auch bei Energiemais mit Ernteeinbußen gerechnet werden. Teuer könnte bei weiter anhaltender Trockenheit auch der nächste Futterwinter werden. Bei geringeren Graserträgen und steigenden Preisen für Futtergetreide könnte dann auch das Schnitzel einige Cent teurer werden. Noch müssten allerdings die tatsächlichen Ernteergebnisse abgewartet werden.