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Hermann Clausen vom Naturschutzbund Neumünster findet, das die moderne Knickpflege mit Maschinen ein Bild hinterlässt, das eher an Verwüstung, als an Pflege denken lässt.

Bönebüttel / 17.09.2010. „Ich war irgendwie entsetzt, als ich das sah“, meinte Hermann Clausen vom Naturschutzbund Neumünster vor einem Knick im Hornsredder zwischen Aufeld und der Strecke Bönebüttel – Tasdorf stehend. Entlang der Feld- und Ackerkanten und am Wegrand haben Landwirte die Knicks seitlich bis etwa drei Meter Höhe beschnitten. Allerdings nicht mit der Hand und Motorsäge, sondern mit schwererem Gerät. Werden Knicks seitlich mit Fräsen oder Schlegelmäher und Knickputzer beschnitten, bleiben ausgefranste Äste und ein etwas wüster Anblick zurück. Das sieht furchtbar aus, meinte Clausen. Zudem müsse die Frage gestellt werden, ob diese Art der Knickpflege nicht den Lebensraum am Knickfuß unnötig schädige. „Das hier keine Fliederbeeren mehr zu pflücken sind, ist ja zu verschmerzen“, meinte der 75-jährige Naturfreund, der seit über 30 Jahren im Naturschutzbund aktiv ist und den Weg als Spazierweg mit seinem Hovawart Cornelius nutzt. Fraglich sei bei der vorgefundenen Art der Knickpflege, ob hier die Wiederbegrünung normal stattfinde. An den Knicks im Hornsredder wurden bei den Arbeiten allerdings die gesetzlich vorgeschriebenen Abstände eingehalten. Von ebenerdigen Knickpflanzungen müssen die Landwirte einen Meter Abstand von der Pflanzkante einhalten. Bei Wallknicks darf vom Knickfuß aus in 90 Grad senkrecht beschnitten werden. Wie der Vorsitzende des Bezirksbauernverbandes Andreas Sötje mitteilte, sei besonders die seitliche Knickpflege heute kaum mehr in Handarbeit zu leisten.

Maschineneinsatz am Knick sorgt für eher wenig ansprechende Bilder. Ohne Maschinen sei die Arbeit allerdings kaum mehr zu leisten, sagte Andreas Sötje vom Bezirksbauernverband Neumünster.

Maschineneinsatz am Knick sorgt für eher wenig ansprechende Bilder. Ohne Maschinen sei die Arbeit allerdings kaum mehr zu leisten, sagte Andreas Sötje vom Bezirksbauernverband Neumünster.

Zu beachten sei, dass auch für die Landwirte als Grundeigentümer eine Verkehrssicherungspflicht bestehe. Das bedeute, dass öffentliche Straßen und Wege vom Bewuchs durch Knicks freigehalten werden müssen. Besonders an alten schmalen Wegen sei dies mitunter ein Problem. Ohne den Einsatz von Maschinen könnte die Pflege hier kaum gewährleistet werden. Die Arbeiten finden im Herbst statt, erklärte Sötje. Dann sind Setz- und Brutzeit vorbei. Gelege, Nester und Jungtiere kommen somit nicht zu Schaden. Im Frühjahr nach dem jährlichen Herbstschnitt finde ein normaler Ausschlag statt. Der seitliche Beschnitt an den Ackerkanten sei nicht nur für die Freihaltung der Ackerrandstreifen erforderlich, sondern biete auch für Kleintiere wie Käfer, Insekten und Vögel Vorteile. Regelmäßig wie eine Hecke beschnitten, seien die Knicks im unteren Bereich dichter und würden damit mehr Schutz als ältere ausgewachsene Knicks ohne seitlichen Beschnitt bieten.