Nur wenige Meter von der Straße entfernt suchen Rehe und das Damwild vom Dosenmoor auf den Wiesen nach den wenigen verbliebenen Gräsern unter der Schneedecke, zeigt der Tungendorfer Jäger Hans-Jürgen Pöhls. Dabei überqueren die Tiere in der Dunkelheit häufig die Straße.

Nur wenige Meter von der Straße entfernt suchen Rehe und das Damwild vom Dosenmoor auf den Wiesen nach den wenigen verbliebenen Gräsern unter der Schneedecke, zeigt der Tungendorfer Jäger Hans-Jürgen Pöhls. Dabei überqueren die Tiere in der Dunkelheit häufig die Straße.

Großharrie / Neumünster / 27.12.2010. Das Essen duftet auf dem Tisch, die Kerzen am Baum verbreiten gemütliche Weihnachts- atmosphäre und Kreisjägermeister Heinz-Wilhelm Dahmke hat sich auf einen gemütlichen Abend am ersten Weihnachtstag eingestellt. Das Läuten des Telefons beendet die Vorfreude auf den schönen Abend. Wieder einmal hatte es zwischen Großharrie und Neumünster Einfeld zwischen einem Auto und einem Reh gekracht. Das schwer verletzte Reh musste gesucht werden.

Für die Jäger heißt das hinaus fahren und das Tier wenn es nicht tot am Straßenrand liegt, suchen. So macht sich auch Dahmke am Weihnachtstag auf den Weg in Richtung Dosenmoor, um Leiden zu beenden, falls das Reh noch lebt und gefunden werden kann. Häufig genug, wenn Rehe oder Damwild und auch Wildschweine nicht beim Unfall sterben, erklärt Dahmke, muss mit einem Hund nachgesucht werden. Besonders im Dosenmoor sei dies eine schwierige und auch nicht ungefährliche Angelegenheit. Über 30 Rehe sind dieses Jahr allein im Revier Einfeld angefahren worden. Eine erschreckend hohe Zahl, sagt Dahmke. Dabei könnten eine Vielzahl der Unfälle vermieden werden, sagen auch die Jäger aus den Revieren Tungendorf und Großharrie.

Das Damwild ist in den letzten zehn Jahren auf dem Dosenmoor heimisch geworden. Für Autofahrer bedeutet dies hier mit erhöhter Achtsamkeit zu fahren.

Das Damwild ist in den letzten zehn Jahren auf dem Dosenmoor heimisch geworden. Für Autofahrer bedeutet dies hier mit erhöhter Achtsamkeit zu fahren.

Besonders Damwild war vor etwa 15 Jahren nur vereinzelt auf dem Dosenmoor zu sehen, erinnert sich Hans-Jürgen Pöhls aus dem Revier Tungendorf. Heute setzt das Damwild im Sommer seine Kälber rund um das Moor und ist hier heimisch geworden. Besonders in der Paarungszeit im September und Oktober und jetzt im Winter sei die Unfallgefahr groß. Im Moor finden die Tiere nur Knospen, Zweige und Rinden. Besonders in den frühen Morgenstunden und nach der Abenddämmerung stehen die Damwildrudel dicht an der Straße auf den Wiesen und scharren sich dort die spärlichen Gräser unter der Schneedecke frei. Dabei wechseln die Tiere gern auf die Wiesen auf der anderen Straßenseite oder stehen gar am Straßenrand, um dort Streusalz zu lecken. „Hier hilft nur Fuß vom Gas“, sagt der Großharrieer Jäger Carsten Röpke. Ab der Dosenbek Brücke zwischen Großharrie und Neumünster Einfeld sollten Autofahrer langsam fahren, auf Wild achten und die eine Minute mehr Fahrzeit in Kauf nehmen. Ein Unfall mit einem großen Stück Damwild sei nicht nur für das Tier und die Jäger ein trauriges Ereignis, sondern könne auch für Autofahrer tödlich enden. Diese Gefahr werde immer wieder unterschätzt.

Bis zu 20 oder 30 Tiere können bei der Nahrungssuche schnell einmal die Straßenseite wechseln. Dabei sind die Tiere bis spät in die Nacht aktiv. Unverhofft aus den Knicks am Straßenrand auftauchend, verbleiben Autofahren nur Sekundenbruchteile zum Bremsen.

Bis zu 20 oder 30 Tiere können bei der Nahrungssuche schnell einmal die Straßenseite wechseln. Dabei sind die Tiere bis spät in die Nacht aktiv. Unverhofft aus den Knicks am Straßenrand auftauchend, verbleiben Autofahren nur Sekundenbruchteile zum Bremsen.

Die Damwild Warnschilder stünden somit aus gutem Grund als Hinweis gut sichtbar am Straßenrand. Kommt es trotzdem achtsamer Fahrweise zu einem Wildunfall, sollte über Notruf die Polizeileitstelle informiert werden. Dort sind die Ansprechpartner aus den Revieren bekannt. Auch sollten Autofahrer möglichst an der Unfallstelle bleiben und sich bei verletzt geflüchtetem Wild möglichst die Fluchtrichtung merken. Auch eine Kilometerangabe, eine Hausnummer, ein markantes Zeichen, das Anbringen eines Taschentuchs oder ein Stück Papier an einem Zweig am Straßenrand kann als Markierung helfen, das Tier zu finden, wenn ein Fahrer nicht am Unfallort bleiben kann. Wildunfallbescheinigungen als Nachweis für die Versicherung stellen die zuständigen Reviere aus. Ansprechpartner in den betroffenen Revieren am Dosenmoor sind: Revier Einfeld, Heinz-Wilhelm Dahmke, Telefon: 04321-53773, Revier Tungendorf: Hans-Jürgen Pöhls, Telefon: 04321-31482, Revier Großharrie: Carsten Röpke, Telefon 04394-1222.