Schipphorst zählt zu den kleinen Dörfern in Schleswig-Holstein. Dafür halten die 95 Einwohner zusammen und zählen aufeinander. Und Spaß gibt es auch in einer kleinen Gemeinschaft ohne große Infrastruktur, sagen die Einwohner. Gemeinsam feiern, wie zum 775-jährigen Bestehen des Dorfes,  gehört dazu.

Schipphorst zählt zu den kleinen Dörfern in Schleswig-Holstein. Dafür halten die 95 Einwohner zusammen und zählen aufeinander. Und Spaß gibt es auch in einer kleinen Gemeinschaft ohne große Infrastruktur, sagen die Einwohner. Gemeinsam feiern, wie zum 775-jährigen Bestehen des Dorfes, gehört dazu.

Schipphorst / 25.06.2011. Schipphorst in der Gemeinde Rendswühren bei Neumünster, zählt zu den kleinsten Dörfern in Schleswig-Holstein. Die Sorgen und Nöte eines Dorfes im ländlichen Raum, teilt die 95 Einwohner starke Gemeinschaft mit vielen anderen im Land.

Trotzdem gibt es Chancen und Möglichkeiten und auch positive Aspekte für das Leben auf dem Land, sagten die Einwohner jetzt anlässlich der 775 Jahr Feier. „Ob jung oder alt, man gehört dazu. Schipphorst ist immer eine schöne Heimat gewesen und ist es noch“, sagt die Schipphorsterin Inke Glessmann über ihr Dorf im Kreis Plön. Der Weg zum Einkauf führt die 79-Jährige in das sieben Kilometer entfernte Bornhöved, nach Wankendorf, das knapp neun Kilometer entfernt liegt oder in das rund 14 Kilometer entfernte Neumünster. In den siebziger Jahren gab es noch einen kleinen „Tante-Emma-Laden“, erinnert sich auch die 73-jährige Schipphorsterin Inke Delfs. Den allerdings gibt es genau wie den mobilen Händler, der zwei Mal in der Woche kam oder den Fischhändler, der immer donnerstags über Land fuhr, nicht mehr.

Die Bank am Gedenkstein, der aus einem historischen Wasserdurchlass stammt, ist ein zentraler Platz neben der Bushaltestelle im Ortskern. Hier plaudern die Schipphorsterinnen Inke Delfs (73) und Inge Glessmann (79) schon einmal über ihr durchaus lebens- und liebenswertes Dorf, wie die beiden Seniorinnen meinen.

Die Bank am Gedenkstein, der aus einem historischen Wasserdurchlass stammt, ist ein zentraler Platz neben der Bushaltestelle im Ortskern. Hier plaudern die Schipphorsterinnen Inke Delfs (73) und Inge Glessmann (79) schon einmal über ihr durchaus lebens- und liebenswertes Dorf, wie die beiden Seniorinnen meinen.

Dennoch: „Unser kleines Dorf, das zur Gemeinde Rendswühren gehört, ist lebenswert und liebenswert“, darin waren sich die 95 Schipphorster Einwohner am Sonnabend bei der 775-Jahr Feier einig. Das Bild hat sich nun einmal gewandelt, meinen die Schipphorster. 1236 in einer Urkunde von Papst Gregor IX. als „sciphorst“ erstmals erwähnt, teilt Schipphorst die Geschichte vieler schleswig-holsteinischer Dörfer. Durch den mehrfachen Verkauf des einstigen klösterlichen Besitzes des Klosters Neumünster wurde das Dorf Schipphorst 1531 Gutsgrund holsteinischer Adelsfamilien.

Johann Rantzau zu Bothkamp erwarb das Dorf im Jahr 1531. Damit gehörte Schipphorst zum Gut Bothkamp. Der folgende mehrfache Besitzwechsel endete 1812 mit dem Kauf des Gutes durch die Familie von Bülow. Hinzu kam die Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahr 1805. Damit war der Weg für die kleinen Bauern, die das Land wie vermutet wird, einst als Holzfäller besiedelt hatten, geebnet, das Land als Zeit- oder Erbpächter zu nutzen. Um 1927 entstanden in Schipphorst Eigentumsstellen mit rund 30 Hektar Land.

Hier, in der alten Schipphorster Schule  haben bis zu 90 Kinder in zwei Klassen die Schulbank gedrückt. Seit 1954 fahren die Kinder in die neue Grundschule in Schipphorster Feld.

Hier, in der alten Schipphorster Schule haben bis zu 90 Kinder in zwei Klassen die Schulbank gedrückt. Seit 1954 fahren die Kinder in die neue Grundschule in Schipphorster Feld.

Zu der vermutlich um das Jahr 1850 gegründeten Dorfschule zählten sieben Hektar Land und Ställe zur Haltung von Kühen, Schweinen und Geflügel, um dem Lehrer sein Auskommen zu sichern. 1953 folgte die Grundsteinlegung der neuen Schipphorster Schule in Schipphorster Feld. Der in den 1980-er Jahren einsetzende Wandel in der der Landwirtschaft hat auch in Schipphorst seine Spuren hinterlassen. Von den einst neun Bauernhöfen ist als Vollerwerbsbetrieb nur der Hof des Plöner Kreisbauernverbandsvorsitzenden Heiner Staggen geblieben. „Gelungen ist trotz des Wandels, ein lebendiges Dorf zu erhalten“, meinte Rendswührens Bürgermeiser Claus Hopp, zu dessen Gemeinde Schipphorst heute gehört. Auf den Höfen sind Wohnungen entstanden. Junge Familien haben den Weg nach Schipphorst gefunden und sorgen für eine lebendige Dorfgemeinschaft, in der man sich kennt. „Man ist füreinander da, wenn man sich braucht, aber auch allein genug, wenn man das will“, meinte Heiner Staggen zum Leben in dem kleinen Gemeindeteil. Die Gemeinschaft der 95 Bewohner wiege vieles auf, was im ländlichen Raum als Nachteil empfunden werden könnte. Die weiteren Wege zur Arbeit für die Familien, häufig die Unterhaltung von zwei Autos und die weiteren Wege in die Stadt mit ihren Einkaufs- und Freizeitangeboten gehören zum Leben auf dem Dorf nun einmal dazu, sagen die Einwohner. Trotzdem freuen sich die Schipphorster bereits heute auf 800 Jahre Schipphorst.