Tarbek / 06.09.2011. Mit der Frage zu einem möglichen neuen Leitbild für die Trappenkamper Amtsverwaltung setzten sich jetzt die Mitglieder des Bornhöveder Amtsausschusses auseinander. Vorrangigen Handlungsbedarf für ein neues Verwaltungsleitbild sah Bornhöveds Bürgermeisterin Helga Hauschild in der Sitzung am Dienstag im Feuerwehrgerätehaus in der Gemeinde Tarbek nicht. Mittelfristig sei es allerdings durchaus sinnvoll, in den Gemeinden über Strukturen und Ideen zu sprechen, meinte Trappenkamps Bürgermeister Harald Krille. Hierzu könnte im anzustrebenden harmonischen Dreiklang von Verwaltung, Gemeindevertretungen und Bürgern, auch die Schaffung schlankerer Strukturen gehören, meinte der stellvertretende Amtsvorsteher Jochen Hildebrandt. Nach dem Motto, drei sind besser als fünf, sollte über eine Verringerung der Ausschüsse in den einzelnen Gemeinden nachgedacht werden.

Hinter der Diskussion über ein neues Leitbild stehen auch Abläufe in der Verwaltung. Nicht immer ist es mit der personellen Besetzung der Amtsverwaltung möglich, alle Aufgaben in kürzester Zeit zu erledigen, erklärte Sven Plucas aus der Finanzverwaltung. Besonders die Umstellung der bisher klassischen Kameralistik, auf die so genannte Doppik habe in der Finanzverwaltung für erheblichen Mehraufwand gesorgt. Dafür sorge diese mittelfristig für mehr Transparenz im Überblick über die Finanzsituation der Gemeinden. Der Amtshaushalt wird aufgehen, erläuterte Plucas. Mit einem leichten Plus in den Einnahmen sei ein ausgewogenes Jahresergebnis zu erwarten. Anders sieht es bei den Gemeinden aus. Bis auf die Gemeinde Tarbek sind alle anderen Gemeinden im Amt inzwischen so genannte Fehlbetragsgemeinden, in denen die Erträge die Aufwendungen nicht mehr decken. Hier sei allerdings auch ein Umdenken bei der Betrachtung der Finanzen erforderlich, erklärte Sonja Eglinski aus der Verwaltung. So fließen in die Doppik auch Abschreibungsergebnisse und eine andere Erfassung von Vermögenswerten der Gemeinden hinein, als bislang in der Kameralistik.

Wenig Verständnis und letztlich die Ablehnung durch die Vertreter im Amtsausschuss, erntete ein Antrag auf Zuschüsse der Segeberger Verbraucherzentrale über eine Summe von 1.250 Euro. Nachdem das Land Schleswig-Holstein seine Förderung um rund 10.000 Euro reduziert hat und auch der Kreis und die Stadt Segeberg den Rotstift angesetzt haben, soll ein Teil der Finanzierung jetzt auf die Gemeinden abgewälzt werden, lautete der Tenor aus dem Amtsausschuss. Die Verbraucherzentrale und auch die hierin enthaltene Schuldnerberatung seien keine Aufgabe der kommunalen Selbstverwaltung. „Aufgaben des Kreises müssen auch durch diesen wahrgenommen werden“, meinte Trappenkamps Bürgermeister Harald Krille. Einzelentscheidungen seien zwar letztlich den Gemeinden überlassen, erklärte Amtsvorsteherin Dr. Beatrix Klüver, einer steigenden Flut möglicher Zuschussanträge an die Gemeinden sollte allerdings mit einem einheitlichen Profil entgegen gewirkt werden.