Neben den Traktoren traten sechs Pferdegespanne zu den schleswig-holsteinischen Meisterschaften der Leistungspflüger an. Die Pferde kamen mit den schwierigen Bodenbedingungen sogar ein wenig besser klar, als die Treckergespanne.

Neben den Traktoren traten sechs Pferdegespanne zu den schleswig-holsteinischen Meisterschaften der Leistungspflüger an. Die Pferde kamen mit den schwierigen Bodenbedingungen sogar ein wenig besser klar, als die Treckergespanne.

Rendswühren / 18.09.2011. „Wenn das mal gut geht“, befürchteten Werner Holtz und seine Mitstreiter aus der Interessengemeinschaft historische Landtechnik Bokhorst-Wankendorf am Sonnabend beim Blick auf den Acker, auf dem am Sonntag die Landesmeisterschaften im Leistungspflügen stattfinden sollten. Regen über Regen hatte selbst den recht hoch gelegenen Acker von Heiner Staggen aus Schipphorst zu einer kritischen Masse werden lassen.

Fast zwei Tonnen Lebendgewicht und schiere Muskelkraft, die in Pferdestärken gar nicht so leicht zu messen ist, brachten die beiden sechsjährigen Kaltblüter Nemo (links) und Nautilus ins Spiel um die schönsten und perfektesten Pflugfurchen.

Fast zwei Tonnen Lebendgewicht und schiere Muskelkraft, die in Pferdestärken gar nicht so leicht zu messen ist, brachten die beiden sechsjährigen Kaltblüter Nemo (links) und Nautilus ins Spiel um die schönsten und perfektesten Pflugfurchen.

Zum Pflügen ist das grenzwertig, fürchteten die Freunde historischer Landmaschinen als Gastgeber für die Landesmeisterschaften und auch Claus Bahlert von der schleswig-holsteinischen Pflügergemeinschaft, sowie die Mitglieder der historischen Furche. 15 Millimeter Regen waren noch in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag gefallen. Trotzdem ließen sich die rund 30 Teilnehmer mit ihren Oldtimern und auch die Lenker der sechs Pferdegespanne nicht verdrießen und nahmen nach dem Abstecken der Flugfelder die ersten Furchen in Angriff. „Vorwärts ihr Braven“ motivierte Arne Brahmstädt aus Ahrensböck seine beiden Bretonen-Schleswiger Zugpferde Nemo und Nautilus. Mit zusammen immerhin fast zwei Tonnen Lebendgewicht und schweren Muskelpaketen unter dem dunkelbraunen Fell, zeigten die beiden Kaltblüter, was in ihnen steckt und ließen sich von dem nassen Boden wenig beeindrucken. Ähnlich sah es bei den anderen fünf Gespannen aus. Auch dort zogen die Pferdegespanne Furch um Furche wie an der Schnur gezogen in den Boden. 17 Zentimeter tief und schnurgerade, so sollten die perfekten Pflugfurchen aussehen.

Hein Ramm aus Heiligenstätten Kamp kennt sein Gespann und arbeitet Millimeter genau. Die Boden- und Wetterbedingungen in Rendswühren waren allerdings extrem, meinte der europäische Vizemeister im Beetpflügen.

Hein Ramm aus Heiligenstätten Kamp kennt sein Gespann und arbeitet Millimeter genau. Die Boden- und Wetterbedingungen in Rendswühren waren allerdings extrem, meinte der europäische Vizemeister im Beetpflügen.

Schwerer hatten es da die Pflüger mit ihren Traktoren. So mancher der alten Lanz, Porsche oder Deutz Trecker kam hier an seine Leistungsgrenzen. Schwerer einsetzender Regen machte es den Teilnehmern der Pflügermeisterschaften nicht leichter. „Das ist extrem“, meinte Hein Ramm aus Heiligenstätten Kamp, der einen Eberhard Pflug hinter seinen Lanz Bulldog gespannt hatte. Immerhin, als frisch gebackener europäischer Vizemeister und mehrfacher deutscher Meister hat der erfahrene Freizeitpflüger und Maschinenbaumeister schon einige Äcker befahren. Abbrechen wollten die Richter und Veranstalter allerdings doch nicht. Auch die Teilnehmer ließen sich nicht ins Bockshorn jagen. „Auch wenn es schwer wird, wir machen weiter“, meinten diese und hielten samt Maschinen durch. Dafür gab es den Applaus der rund 100 Zuschauer, die zwischendurch unter den Zelten Zuflucht vor dem „Schietwetter“, wie es hieß, gesucht hatten.

Trotz „Schietwetter“ freuten sich Veranstalter, Teilnehmer und Gäste über eine gelungene Landesmeisterschaft der Leistungspflüger. Zum ersten Mal war Rendswühren und die hier ansässige Interessengemeinschaft Historische Landtechnik Gastgeber für die Meisterschaften.

Trotz „Schietwetter“ freuten sich Veranstalter, Teilnehmer und Gäste über eine gelungene Landesmeisterschaft der Leistungspflüger. Zum ersten Mal war Rendswühren und die hier ansässige Interessengemeinschaft Historische Landtechnik Gastgeber für die Meisterschaften.

„Wir freuen uns trotz der widrigen Wetterverhältnisse, das die Landesmeisterschaften und auch die Qualifizierung der Junioren für die deutschen Meisterschaften noch stattfinden Konnten, meinte Claus Bahlert und Werner Holtz, zur Siegerehrung. Den ersten und den zweiten Platz beim Beetpflügen und damit auch die Qualifizierung für die deutschen Meisterschaften, holten sich Björn Greve auf Platz Eins und Lars Nietz auf Platz Zwei. Den dritten Platz belegte Sonja Jordan. Beim Drehpflügen der Junioren siegte Jan Wintjen. Platz zwei und damit ebenfalls die Qualifizierung für die deutsche Meisterschaft, holte sich Heiko Schümann aus der Gastgebergemeinde Rendswühren. Neuer Landesmeister im Beetpflügen der Senioren wurde Jochen Greve. Hans Joachim Bunte folgte auf Platz Zwei und Joachim Muhlack belegte den dritten Platz. Beim Drehpflügen der Senioren freute sich Peter Sattler aus Hude in Niedersachsen ohne Konkurrenz in seiner Klasse über die Landesmeisterschaft. Bei den Pferdepflügern setzte sich Detlef Marsch aus Treia von der Konkurrenz ab und wurde neuer Landesmeister.