Bönebüttel / 13.06.2012. Nur wenige Quadratmeter groß ist der „Garten“ von Andrea Siebrasse, den sie liebevoll mit einer kleinen Schaufel gestaltet, bepflanzt und wo sie ihre Liebe zu allem was blüht, entdeckt hat. Allerdings liegt das kleine Stück Grün auch auf einem Hinterhof hinter der kleinen Wohnung der Eltern und die heute 53-jährige ist ein kleines Mädchen, für das die kleine grüne Welt ihren ganz eigenen Zauber hat. Den kleinen Garten, der kaum mehr als ein Beet war, gibt es nicht mehr. Geblieben ist die Liebe zu allem, was blüht und das Gefühl, wie viel Lebensfreude ein Garten bereiten kann, sei er auch noch so klein. Klein ist der Garten von Andrea Siebrasse, der sich rund um das Haus in der Plöner Chaussee in Husberg zieht, allerdings nicht gerade. Über das wohlgeordnete Blütenmeer des im „Cottagestil“ angelegten Gartens wachen säumende Bäume und Windmühle Elfriede im Hintergrund und vorne weg die pflegenden Hände der begeisterten Hobbygärtnerin. Ein Garten, das ist viel mehr, als Blüten, Blätter, Essbares und unerwünschtes Wildkraut im Zaum halten. „Der Garten ist für uns ein Stück Lebensqualität“, sagt Andrea Siebrasse und bezieht damit ihre drei erwachsenen Kinder, den Mann und Freunde ein.

Familie und Freunde halten es mit dem Philosophen Tagore. Das Treffen mit Andrea Siebrasse im Garten gehört einfach dazu.

Kaum ein Tag vergeht, in dem nicht Freunde auf einen kleinen Plausch in einem der vielen kleinen beschaulichen Plätze herein schauen, kaum ein Tag, an dem nicht das Feierabendgespräch mit ihrem Mann Norbert den Tag im Garten ausklingen lässt. In seiner Freizeit darf Norbert Siebrasse mitmachen, als „Mann fürs Grobe“.

Immerhin gehören Erde schaufeln und Steine schleppen dazu, bevor eine neue Kräuterspirale entsteht und über die Hilfe freut sich die begeisterte Gärtnerin selbstverständlich. Nach der Plackerei darf Norbert Siebrasse dann allerdings auch wieder zu seiner Passion zurückkehren. Viele seiner Acryl- und Aquarellbilder zeigen mit gar nicht groben Pinselstrichen Blütenmotive aus dem eigenen Garten. Suchen müssen Freunde und Familie Andrea Siebrasse nicht. Irgendwo zwischen allein 30 verschiedenen Storchenschnabelarten, Wollziest, Frauenmantel, Rittersporn oder im Gemüsebeet zwischen Johannisbeersträuchern, Kartoffeln, Rauke und Buschbohnen wird sie zu finden sein, weiß, wer sie kennt. Irgendwo rund um den großen Teich mitten in dem rasengesäumten rund 2500 Quadratmeter großen Blütenmeer wird Andrea Siebrasse Unkraut zupfen, Setzlinge pflanzen oder die alten englischen und französischen Rosen schneiden. Bis zur alten Hochzeitsrose Chianti reicht die Auswahl alter Rosensorten, die sich an die warme Rotsteinhauswand schmiegen und zum Teil heute kaum noch zu finden sind.

Tage ohne die Arbeit im Garten? „Gibt es fast nicht“, schmunzelt Andrea Siebrasse beim Besuch und Gespräch über ihre Gartenleidenschaft. Natürlich am Pflanztisch stehend und mit liebevoller Hand die neusten Setzlinge umtopfend. Am 16. und 17. Juni zum Tag des Offenen Gartens öffnet Andrea Siebrasse ihren Garten in der Plöner Chaussee 74 in Bönebüttel von 10.00 bis 18.00 Uhr für Besucher, die sich auf einige Stunden englisches Cottagegefühl und über Tipps und Geschichten zu den Pflanzen freuen dürfen. Eine Übersicht über die 265 teilnehmenden Gärten gibt es unter: Link zu Offenergarten