Schleswig-Holstein / Kreis Plön /Rendswühren / 22.06.2013. Kindergartenkinder, Grundschüler, der Posaunenchor, die Jagdhornbläser aus dem Hegering Acht, die Feuerwehr Neuenrade, die Landjugend Rendswühren, Freunde, Gäste und Mitstreiter aus 47 Jahren Kommunal- und Landespolitik – sie alle waren gekommen, um zu gratulieren und mit Rendswührens Ehrenbürgermeister Claus Hopp zu feiern.

Das war wohl so. Rückblicke aus rund 40 Jahren Kommunalpolitik ließen die Gastredner an Claus Hopp, seiner Frau Christel und den Gästen vorüberziehen.

Es war sein Abend unter den Festzelten auf dem Gelände der Schipphorster Grundschule: „Ohne ihn gebe es diese Schule wahrscheinlich nicht mehr“, hob Hopps Nachfolger Dr. Thomas Bahr in seiner Laudatio hervor. Dass es im Gespräch mit Claus Hopp in Sachen Dorfschule keine zwei Meinungen gab, wusste seinerzeit bereits der ehemalige Plöner Schulrat Lothar Lamp. „Wir können über alles reden, aber die Schule bleibt“, das war Hopps Standardbegrüßung, festes Ritual und unverrückbar, wenn es um Schüler, Lehrer und die Schule ging.

Wie wichtig ihm die Kinder und Schüler sind, war nicht nur auf der Feier bei den Vorführungen der Kindergarten- und Schulkinder spürbar, die für bewegte Momente bei Rendswührens scheidendem Bürgermeister sorgten. So mancher Gesprächspartner durfte es wenige Meter von der Schule entfernt im Haus von Claus und Christel Hopp im Gespräch erleben: „So, die Kinder haben Schulschluss und müssen sicher über die Straße kommen“, schnappte sich Hopp zur Mittagszeit Warnweste und Gast, um die Schüler sicher zu geleiten.

Mittendrin im Kreis der Kinder. Kinder, Kindergarten, Schüler, die kleinen Dorfschulen und Claus Hopp, das gehört zusammen. Dafür ist Rendswührens Ehrenbürgermeister vor über 40 Jahren in die Politik gegangen.

Auch sonst hat Rendswührens Bürgermeister sich kaum die Butter vom Brot nehmen lassen. „Die Hoppschen Landgesetze“, nirgends niedergeschrieben und dennoch im Raum schwebend, hat auch die neue Plöner Landrätin Stephanie Ladwig kennengelernt. Für seine Gemeinde, die Bürger, sein Amt und die Menschen und häufig genug mit einer ganz eigenen Weitsicht, die ihm oft genug in der Sache recht gegeben habe.

„Wenn ihr schon so stur seid, dann sorgt wenigstens dafür, dass eure Gemeinden wachsen“, hatte seinerzeit der damalige Plöner Landrat Dr. Alfons Galette Claus Hopp mit auf den Weg gegeben, als der sich wieder einmal gegen eine Fusion der Ämter stemmte. Bis zum Beginn der 1980-er Jahre wuchs die Amtsgemeinde von rund 4000 Einwohnern auf etwa 5600. Für die 2008 geforderte Mindestgröße von 8000 Einwohnern reichte es allerdings nicht mehr. Das Amt Bokhorst fusionierte mit Wankendorf. Hopp wurde auch hier Amtschef. Anfang August findet hier die konstituierende Sitzung des Amtes statt. Dann wird auch die Ära Hopps als Amtsvorsteher enden.

Manchmal muss man einfach Schwein haben und das nicht nur bei guten Entscheidungen, sondern ganz handfest vor der Hautür, überreichte die Landjugend Rendswühren ein hölzernes Glücksschwein. Hopps Sohn Christoph stand bereit, so viel schweres Glück zu übernehmen.

Was dann kommt? Der Ruhestand, meinten die Kinder aus der Grundschule und die Rendswührener Landjugend, die ein großes hölzernes Glücksschwein überreichte. Immerhin: Auch für die Gründung der Rendswührener Landjugend war Hopp verantwortlich. Unternehmungslust und Langeweile bei den jungen Leuten? Nicht mit Rendswührens Bürgermeister: Am 08 Juni 1971 erblickte die Landjugendgruppe Rendswühren das Licht der Welt. Der Oberarzt der ehemaligen Gaststätte und Geburtsklinik „Rendswührener Mühle“, Claus Hopp, konnte stolz Geburtshilfe leisten, heißt es in einer alten Festschrift der Landjugend.

Ohne seine Frau Christel hätte Rendswührens Bürgermeister Claus Hopp seine Ämter kaum mit so viel Leben erfüllen können, wie es Freunde, Mitstreiter, Gegner und Begleiter gewohnt waren. Jetzt gehen insgesamt 47 Jahre Kommunal- und Landespolitik zu Ende.

Und Claus Hopp als Ruheständler? „Das wird sich zeigen“, meinte seine Frau Christel. Sie wird mich schon bremsen, wenn es nötig ist“, meinte Claus Hopp. Zeit mit seiner Frau verbringen und auf jeden Fall will er einmal ausschlafen, so richtig und nicht nur bis 7.00 Uhr. Schließlich wussten die Leute, dass ich zwischen sieben und acht Uhr für Fragen immer erreichbar war, bevor es raus ging, in die Schule, ins Amt, in den Kreis- oder Landtag, zur Bauabnahme und wer weiß was noch alles. Und Israel! Das will er mit seiner Frau sehen. „Das ist ein Traum, den ich mir erfüllen möchte, die Orte der biblischen Geschichte sehen und erleben“, sagt Hopp. Das sei ein Wunsch von Schülerzeiten an.