Gut drei Meter hoch und sechs Jahre alt war die Festeiche, die von den Rendswührener Kindern zur Feier des Tages gepflanzt wurde.

Gut drei Meter hoch und sechs Jahre alt war die Festeiche, die von den Rendswührener Kindern zur Feier des Tages gepflanzt wurde.

Rendswühren / 16.08.2014.  Das Dorf Rendswühren gibt es bereits seit 750 Jahren. Das wollten die Einwohner des heutigen Ortsteils der Gemeinde Rendswühren Sonnabend gebührend feiern. 1264 wurde Rendswühren erstmals erwähnt. Wühren, so beschreibt es Heinrich Pöhls in seiner Bothkamper Chronik, bedeutet soviel wie „eingezäunter Platz“. „Rends“ deute auf einen Namen hin. Fünf sogenannte Hufen, sprich Bauernhöfe, zählten anfangs zum Dorf. Neue Bauernstellen wie das „Große Moor“ kamen später hinzu. Hier machte Rendswühren auch mit dem Moorleichenfund des Mannes von Rendswühren auf sich aufmerksam.

In der jüngeren Vergangenheit stach die Geschichte der Ölfunde durch die „DEA“ heraus. Bis zu 37 fündige Bohrstellen gab es in den 1950-er Jahren in der gleichnamigen Gemeinde zu der Rendswühren inzwischen als Ortsteil gehörte. „Das gab Steuern, Straßen und Arbeit“, erinnerte sich der langjährige Bürgermeister Claus Hopp. Inzwischen sind die Förderpumpen längst wieder aus der Landschaft verschwunden. Doch auch das Dorf hat sich verändert. Besonders die Plöner Chaussee, die in den 1950-er Jahren noch eine schmale von Ulmen gesäumte Allee war, ist heute als Bundesstraße B-430 weit entfernt von der Beschaulichkeit vergangener Tage. Geblieben ist die Verbundenheit der Menschen mit ihrem Dorf und auch untereinander, sagt der heutige Bürgermeister Dr. Thomas Bahr.

„Hier guckte vor 2 Millionen Jahren bestenfalls einmal Helgoland aus dem Wasser“, meinte Sonnabend der Rendswührener Ingo Hedlefs. Von Rendswühren war da noch nichts zu sehen. Das wurde erst vor 750 Jahren erstmals in Aufzeichnungen erwähnt. Immerhin liegt das Dorf 30 Meter über dem Meeresspiegel, hatte Hedlefs beim Zusammentragen der Geschichte des Dorfes herausgefunden. Damit die Rendswührener das und auch die Geschichte der einzelnen Höfe noch einmal nachlesen können, gab es zur Feier eine kleine Dorfchronik zum Mitnehmen.

Außerdem gab es im Festzelt zum Auftakt eine Andacht mit Pastorin Ulrike Egener und eine musikalische Einstimmung mit Kirchenmusikerin Soonyoun Yoo. Auf das 750-jährige Bestehen wird künftig eine Sonnabend gepflanzte Festeiche hinweisen. „Vielleicht wird sie ja 750 Jahre alt“, meinte Bürgermeister Dr. Thomas Bahr, als die Rendswührener Kinder zu Spaten und Schaufel griffen und den sechs Jahre alten Baum pflanzten. Ohne die Kinder gebe es kein Dorf mehr, hieß es zuvor. Deswegen durften die auch die Jubiläumseiche pflanzen, bevor es zur gemütlichen Runde im Festzelt bei Bratkartoffeln und Sauerfleisch ging.