"Wir freuen uns riesig, das es ihr für eine fast Hundertjährige so gut geht", sagten Centrumsleiter Friedhelm Weber (links), Pflegedienstleiterin Victoria Moffitt und Sohn Siegmund (rechts), als sie Frida Loos in ihre Mitte nahmen.

„Wir freuen uns riesig, das es ihr für eine fast Hundertjährige so gut geht“, sagten Centrumsleiter Friedhelm Weber (links), Pflegedienstleiterin Victoria Moffitt und Sohn Siegmund (rechts), als sie Frida Loos in ihre Mitte nahmen.

Wankendorf / Kreis Plön / 11.01.2015. Vor 100 Jahren, am 10. Januar 1915, ließ Frida Loos im damals pommerschen Deutsch Pribbernow zum ersten Mal ihre Stimme ertönen. Ihre Kindheit verbrachte das fröhliche Mädchen in der malerischen Landschaft Pommerns in der Nähe Stettins. Fröhlich und fast ein wenig quirlig ist die Hundertjährige auch heute noch. Wenn sich die Mitbewohner im Vitanas Senioren Centrum am Marktplatz wie beim Besuch am Donnerstag zum Singen und Musizieren mit Akkordeonklängen und alten Volksliedern treffen, summt und singt die Jubilarin freudig mit. Die Erinnerung an ihren Lebensweg ist allerdings verblasst.

Die Stationen ihres Lebens hat Sohn Siegmund (66) festgehalten. Immerhin hat die Jubilarin mit Hilfe im Haushalt bis zum stolzen Alter von 94 allein in ihrer Wohnung in Neumünster gelebt. Nach Schleswig-Holstein führte Frida Loos Lebensweg 1946-1947 gemeinsam mit anderen Flüchtlingen nach Ost Bargum bei Husum. Dort lernte die junge Bürokauffrau ihren Mann Oswald kennen. Den jungen Musiker hatte es aus Siebenbürgen nach Ost Bargum verschlagen. Die Liebe des Paares sorgte bald für Nachwuchs und den jungen Vater zog es bald darauf mit seiner kleinen Familie mit Sohn Siegmund und Frau Frida nach Bad Neuenahr. Dort hatte der Musiker eine Anstellung im Kurorchester gefunden. Oswald Loos starb früh im Jahr 1958. Den Sohn brachte letztlich der Beruf als Textilingenieur nach Neumünster und Tasdorf. Frieda Loos arbeite bis zu ihrer Rente als kaufmännische Angestellte in Bad Neuenahr und zog als Rentnerin in die Nähe ihres Sohnes nach Neumünster. „Sie war immer schnell unterwegs“, erinnert sich Siegmund Loos an seine Jugendzeit. In den Weinbergen des Ahrtals musste der „Steppke“ sich eilen, seiner Mutter zu folgen. Auch heute eilt die schlanke alte Dame mit hurtigen Schritten durch die Gänge des Seniorenzentrums. Der Besuch im Büro bei Heimleiter Friedhelm Weber gehört dazu. Mit einigen schnellen Handgriffen sind dann Unterlagen gesichtet und ordentlich wieder abgelegt. Und auch wenn der Großteil ihres Lebens im Gedächtnis versunken ist, nimmt die Jubilarin Anteil an ihrer Umgebung, freut sich über ein freundliches Wort und singt mit, wenn ein Lied erklingt, freute sich Pflegedienstleiterin Victoria Moffitt mit Frida Loos, die jetzt seit sechs Jahren im Senioren Centrum Vitanas lebt. Auch heute gibt es ein Lied für die immer noch fröhliche Frau: „Alles Gute zum Geburtstag!“