Kinder, Eltern, Freunde, Betreuer und Leitung hoffen jetzt auf viele Unterstützer der Eingabe an den Landtag und eine kluge Entscheidung zugunsten der Kinder.

Kinder, Eltern, Freunde, Betreuer und Leitung hoffen jetzt auf viele Unterstützer der Eingabe an den Landtag und eine kluge Entscheidung zugunsten der Kinder.

Schillsdorf / Bokhorst / Kreis Plön / 09.09.2015. Petra Rothenburg-Bahr, Leiterin der Waldkindergartengruppe des Bokhorster Kindergartens, ist enttäuscht von der Behandlung der Waldkindergartengruppen im Land. Pädagogisch angeblich gewollt und bürokratisch abgeschmettert wie ein lästiges Anhängsel im Wald, so geht es zurzeit nicht nur der Waldkindergartengruppe, die unter dem Blätterdach des Privatwaldes von Harry von Bülow aus Altbokhorst ihr Zuhause hat. Stein des Anstoßes ist in Bokhorst in der Gemeinde Schillsdorf nach wie vor ein Bauwagen, der als Schutzraum für die Kinder angeschafft und im Wald aufgestellt wurde. Zum Jahresende soll der Waldwagen aus dem Forst von Harry von Bülow, der das Waldstück zur Verfügung stellt,  herausgenommen werden. Bis Dezember hat der Kindergarten noch die amtliche Genehmigung, den Wagen dort stehenzulassen. „Wenn wir keine Baugenehmigung für den Wagen bekommen und diese darf uns die Landesforstverwaltung nach einer Protokollnotiz ihres Ministeriums nicht geben, muss der Wagen auf eine Wiese neben den Wald gestellt werden, erklärte Rothenburg-Bahr. Das würde die Arbeit mit den Kindern sehr erschweren, da die Waldgruppe mit 17 Kindern von zwei pädagogischen Mitarbeitern betreut wird. Dadurch wäre es nicht möglich, dass einer davon mit einzelnen Kindern die Gruppe verlässt, um Kinder zu wickeln, umzuziehen oder sich kurz aufwärmen zu lassen. Auch der spontane Zugriff auf Materialien zum Forschen oder Spielen wäre erschwert.

Seit drei Jahren steht der Wagen im Wald. Nachdem weder ein Ortstermin mit Vertretern des Kreises und der Forstbehörde geholfen hat, soll der Wagen jetzt voraussichtlich zum 31. Dezember aus dem Wald genommen werden. Er  entspricht allen Sicherheitsvorschriften, hat eine Feuerstättengenehmigung für den kleinen Kanonenofen und TÜV und bei Sturm, das Hauptargument der Forstbehörde, gehen unsere Erzieherinnen mit den Kindern von vornherein nicht in den Wald, sagt Pastorin Ulrike Witte von der Heilig-Geist-Kirchengemeinde als Träger.

Es betrifft alle Waldgruppen in Schleswig-Holstein. Viele haben ihre Wagen aus dem Wald herausgezogen oder ihre Waldgruppen ganz aufgegeben. „Das kann nicht wirklich das Ziel der internen Anweisung an die Forstbehörde gewesen sein“, sagt Witte. Bedauerlich sei das aus den zuständigen Ministerien keine wirkliche Unterstützung geleistet werde. Nicht einmal der Inhalt des sogenannten Erlasses wird uns zur Verfügung gestellt, bemängelte Witte.

Dürfen Großeltern die Petition auch unterschreiben?, wollte Christel Lööck aus Boostedt wissen. Bürokratische Engstirnigkeit und fehlende vernünftige Rahmenbedingungen, das sollte so nicht sein, meinte die Boostedter Großmutter.

Dürfen Großeltern die Petition auch unterschreiben?, wollte Christel Lööck aus Boostedt wissen. Bürokratische Engstirnigkeit und fehlende vernünftige Rahmenbedingungen, das sollte so nicht sein, meinte die Boostedter Großmutter.

Jetzt setzen Gruppenleiterin Petra Rothenburg-Bahr und die Bokhorster Pastorin ihre Hoffnung auf gesunden Menschenverstand. Den, hoffen sie gemeinsam mit Eltern und Unterstützern im schleswig-holsteinischen Landtag zu finden. Deswegen wurde eine Petition an den Landtag eingereicht. In Bokhorst haben bereits über 200 Menschen unterschrieben, sagte Rothenburg-Bahr Mittwoch beim herbstlichen Begrüßungsgottesdienst im Bokhorster Kindergarten. Online auf der Petitionsseite des schleswig-holsteinischen Landtags waren es bislang 153 Unterzeichner. Die Onlinepetition steht unter: Kindertagesstätten; Erhalt von Waldwagen in Waldkindergärten https://www.landtag.ltsh.de/oepetition/petitionsdetails?execution=e5s1 im Netz. „Wir hoffen, dass es zugunsten der Waldkindergärten im Land eine vernünftige Regelung zu den geforderten Schutzräumen für die Kinder geben wird“, hieß es in Bokhorst.