Neumünster / 07.11.2015. Für die möglichen Stammzellenspender, die sich zu der für Michael Brand aus Neumünster organisierten Typisierungsaktion auf den Weg gemacht hatten, waren es zunächst nur etwas Zeit, ein kleiner Piks und die Entnahme einiger Milliliter Blut. Für Patienten wie den an Blutkrebs erkrankten Michael aus Neumünster jedoch kann jeder Tropfen die Rettung und die Chance auf ein neues Leben bedeuten. „Michas“ Chancen stehen inzwischen gut. Bereits kurz vor der von der Familie und der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) organisierten Typisierungsaktion hatten sich gleich mehrere passende Spender für „Micha“ wie ihn seine Freunde und Familie nennen, gefunden. „Wir waren so erleichtert, als die gute Nachricht kam“, sagte Michaels Mutter Sonnabend bei der Aktion in Neumünster. Trotzdem kamen 205 Freunde, Bekannte und Fremde, um sich in die Knochenmarkspenderdatei aufnehmen zu lassen. Vielleicht, um ein anderes Leben zu retten, einem anderen Menschen als Michael eine Chance auf ein neues Leben zu geben, freuten sich Michas Mutter und seine Schwestern Hanna und Gesa.
„Ich hatte erste Bedenken“, meinte Mediengestalter Marco Ladewig (30), nachdem seine Partnerin Catharina Haberland (26) den Aufruf im Internet gesehen hatte und spontan mitmachen wollte. „Die Idee, vielleicht einmal als Spender ein Leben retten zu können“, wog allerdings schwerer und auch die Aufklärung der DKMS half die Fragen zu beantworten, meinte das Paar bei der Registrierung. Ähnlich ging es Daniela (41) und Marco (45) Pareigis aus Stolpe. „Wir hatten schon lange mit dem Gedanken gespielt, beim Blutspenden oder ähnlichen Aktionen, wie heute für die Knochenmarkspenderdatei, einfach mitzumachen und zu helfen“, sagte das Paar.
„So viele haben geholfen und auch die Aktion mit Sach- und Geldspenden unterstützt. Darüber freuen wir uns riesig“, dankten Michas Familie und Freunde. Für Micha selbst geht die Reise ins Ungewisse jetzt weiter. Ende November geht der 26-Jährige jetzt mit neuer Hoffnung ins Dr. Mildred-Scheel-Haus des Kieler Uniklinikums. Dann folgt vor der Transplantation der Stammzellen noch einmal eine große Chemotherapie. Auf jeden Fall habe eines auf dem nicht einfachen Weg geholfen, die große Anteilnahme und Unterstützung, nachdem bekanntwurde, dass die erste Chemotherapie vor gut einem Jahr am Ende nicht geholfen hatte.