Harald Nasse von den Landesforsten und Dr. Manfred Quer von der Holzagentur sind "Alte Hasen" im Holzgeschäft. Über so eindrucksvoll gemusterte Einzelstämme wie über die sogenannte Roseneiche im Bild freuen sich die beiden Fachmänner immer wieder.

Harald Nasse von den Landesforsten und Dr. Manfred Quer von der Holzagentur sind „Alte Hasen“ im Holzgeschäft. Über so eindrucksvoll gemusterte Einzelstämme wie über die sogenannte Roseneiche im Bild freuen sich die beiden Fachmänner immer wieder.

Daldorf / 18.02.2016. Manche Holzkäufer aus Deutschland, Dänemark, Polen oder Österreich können es kaum abwarten, das die Wertholzlagerplätze im Norden im Februar ihre Schlagbäume öffnen, damit die Aufkäufer die dort lagernden Stämme begutachten können. 3500 Festmeter (= Kubikmeter) bestes Stammholz wurde jetzt auf den beiden schleswig-holsteinischen Umschlagplätzen in Lanken und in Daldorf angeboten. Dabei fanden 96 Prozent der Stämme einen Abnehmer, erklärten Harald Nasse von den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten und Dr. Manfred Quer von der Holzagentur der Kommunal- und Privatwaldbewirtschafter am Donnerstag nach der Auswertung der Wertholzsubmission auf dem Lagerplatz in Daldorf.

Spezialitäten bringen immer wieder Spitzenpreise

Der Großteil der angebotenen Hölzer waren hier Eichen mit einem Volumen 1500 Festmeter und Eschen mit 270 Festmeter. Dazu gab es vereinzelte Angebote wie Buche, Ulme und Ahorn, die zurzeit eher eine untergeordnete Rolle spielen, sagte Nasse. Besondere Stämme wie etwa sogenannte Roseneichen mit ganz besonderen Maserungen finden immer ihre Abnehmer, erklärten die beiden Holzfachmänner. So brachte eine Roseneiche einen Erlös von 1.042.- Euro pro Festmeter. Beachtliche sechs Festmeter Holz bei einem mittleren Durchmesser von 1,19 Meter konnten sich sehen lassen. Dazu kam eine ganz besondere Maserung, die durch unzählige Wasserreiser, sprich junge Triebe, entstanden war, erklärte Quer. Aus dem Stamm sollen Bohlen für Tische geschnitten werden.

Forstausbilder Ralf Soltau (rechts) und Revierförster Jörn Winter (2.von rechts) aus Bordesholm freuten sich mit Victor Karow (mit Helm und Säge) von den Auszubildenden der Landesforsten über den prächtigen Eichenstamm, den Victor Karow im Bordesholmer Gehege fällen durfte.

Forstausbilder Ralf Soltau (rechts) und Revierförster Jörn Winter (2.von rechts) aus Bordesholm freuten sich mit Victor Karow (mit Helm und Säge) von den Auszubildenden der Landesforsten über den prächtigen Eichenstamm, den Victor Karow im Bordesholmer Gehege fällen durfte.

Spitzeneiche kam aus Bordesholm

Das Höchstgebot erzielte dieses Jahr ein Stamm aus dem Bordesholmer Gehege, das von Revierleiter Jörn Winter betreut wird. Der Eichenstamm mit der Losnummer 2085 brachte den Spitzenerlös von 1.219.- Euro pro Festmeter. Bei einem Zuschnitt auf 3,57 Festmeter ein toller Ertrag, meinte Winter. Allerdings sei die 197 Jahre alte Eiche auch ein besonderer Baum, wie er nicht jeden Tag geerntet wird. Über die Gelegenheit an einem so starken Baum zu trainieren und zu lernen, freute sich Forstausbilder Ralf Soltau mit den Auszubildenden der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. Victor Karow durfte Hand anlegen und die alte Eiche fällen. „So ein Baum ringt einem schon Respekt ab“, meinte der Auszubildende. Immerhin sei der alte Riese 1818 aus einer kleinen Eichel gekeimt und habe viel überdauert. Jetzt dürfen dafür junge Eichen am Standort nachwachsen.

Monika und Peter Bröcker aus Hemdingen kommen jedes Jahr gern zur Holzsubmission nach Daldorf. Mit Dr. Manfred Quer von der Holzagentur wird auch über Restpartien hart verhandelt. Aus dem gekauften Eschenholz werden einmal Stiele für Besen, Äxte oder Schaufeln und anderes Gerät.

Monika und Peter Bröcker aus Hemdingen kommen jedes Jahr gern zur Holzsubmission nach Daldorf. Mit Dr. Manfred Quer von der Holzagentur wird auch über Restpartien hart verhandelt. Aus dem gekauften Eschenholz werden einmal Stiele für Besen, Äxte oder Schaufeln und anderes Gerät.

25 Bieter kauften für rund 1,4 Millionen Euro Holz

Insgesamt haben sich 25 Bieter aus Deutschland, Dänemark und Polen an der diesjährigen Submission beteiligt. 11 verschiedene Baumarten kamen insgesamt zur Versteigerung. Besonders die Eiche punktete gegenüber dem Vorjahr noch mit hervorragenden Qualitäten und bei durchschnittlich 500.- Euro pro Festmeter mit einem Preisanstieg von etwa 15 Prozent. Die Esche blieb mit durchschnittlich 212.- Euro auf Vorjahresniveau. Hier kommt der durch das Eschensterben bedingte höhere Einschlag den Käufern zugute. Dadurch konnten regionale Käufer wie Monika und Peter Bröker aus Hemdingen für ihre Stielfabrikation auch noch im Abverkauf der nicht verkauften Eschenhölzer einige Lose im Direktverkauf ergattern. Immerhin: Rund 500 Stiele können aus einem mittleren Eschenstamm geschnitten werden. Die allerdings müssen astfrei und gesund sein, damit die Stiele auch halten, was sie versprechen, meinten die Fabrikanten. Unterm Strich schloss die seit 44 Jahren bestehende Wertholzsubmission mit einem Plus von rund 150.000 Euro gegenüber dem Vorjahr.