Ohne Helm wäre das Fällen eines Baums viel zu gefährlich erfuhren die Schüler von Forstwirt Michael Wauer. Beim Arbeiten mit der Motorsäge gehören Gehörschutz und Schutzgitter dazu.

Ohne Helm wäre das Fällen eines Baums viel zu gefährlich erfuhren die Schüler von Forstwirt Michael Wauer. Beim Arbeiten mit der Motorsäge gehören Gehörschutz und Schutzgitter dazu.

Kreis Segeberg / Trappenkamp / Erlebniswald / 10.03.2016. Was für Forstwirt Michael Wauer schlicht Alltag bedeutet, ist für ganz normale Schulkinder einer Sekundarstufe Abenteuer pur. Als Höhepunkt eines ganz besonderen Lerntages im Wald fällte der Forstwirt Donnerstag mit Schülern aus einer 5. Klasse der Trappenkamper Richard-Hallmann-Schule eine gut 20 Zentimeter dicke Lärche.

Nachdem der Baum krachend zu Boden gefallen war, durften die Schüler selbst Hand anlegen und den Baum mit Handsägen entasten und in Stücke sägen. Hintergrund für die Lernaktion im Wald war ein Konzept von Anke Haupt, Studentin der Elly-Heuss-Knapp-Schule aus Neumünster, die das neue Klassenfahrtprogramm für den Erlebniswald im Rahmen einer Abschlussarbeit ausgearbeitet hat. Fünf Wochen lang hat die 33-jährige angehende Erzieherin an dem neuen Lernangebot „Auf ins Holzfällerlager: Vom Baum zum Brett“ gearbeitet, das am Donnerstag mit dem Besuch der Schüler aus Trappenkamp Premiere feierte.

Caspar Danger durfte mit Forstwirt Michael Wauer zur groben Schrotsäge greifen. Besonders Programmgestalterin Anke Haupt (Mitte) freute sich über die Begeisterung der Schüler

Caspar Danger durfte mit Forstwirt Michael Wauer zur groben Schrotsäge greifen. Besonders Programmgestalterin Anke Haupt (Mitte) freute sich über die Begeisterung der Schüler

Wald erleben, den Wald als Ressource des Menschen entdecken, Feuer machen, am Lagerfeuer Suppe kochen, selbst Hand anlegen und Werkzeuge einsetzen, Bäume fällen und den Wald aus ganz neuer Sicht erleben, gehört zu dem ganzheitlichen Lernprogramm. „Toll, wie sich die Kinder begeistern“, meinte auch Forstwirt Michael Wauer, der den Lerntag als erfahrener Fachmann begleitete.

Selbst der Umgang mit Sicherheitsvorschriften gehörte dazu. Das galt nicht nur für den Umgang mit Feuer und Werkzeugen, sondern auch für Sicherheitsvorschriften wie das Tragen eines Helms bei der Baumfällung. Bei der mussten die Schüler zwar gebührenden Abstand einhalten, durften sonst aber das Thema Wald hautnah und zum Anfassen erleben. Neben Spielen und verschiedenen Übungen gehört auch eine kleine Lernwerkstatt im Wald dazu.

Für Michael Wauer ist das Fällen einer Lärche Alltag. Für Schüler einer Sekundarstufe kann das ein richtiges Lernabenteuer sein, weiß der erfahrene Forstmann.

Für Michael Wauer ist das Fällen einer Lärche Alltag. Für Schüler einer Sekundarstufe kann das ein richtiges Lernabenteuer sein, weiß der erfahrene Forstmann.

Unter dem Motto „Holz ist nicht gleich Holz“ nahmen die Kinder verschiedene Holzarten unter die Lupe. Zum krönenden Abschluss gab es eine kräftige Holzfällersuppe am Lagerfeuer und ein eigenes Frühstücksbrett aus Ahorn zum Mitnehmen. Über die Begeisterung der Schüler freute sich besonders Anke Haupt, denn wie Waldpädagogin Britta Gehlhaar und Erlebniswaldleiter Stefan Mense ankündigten, soll das Konzept aus der Abschlussarbeit der Studentin nicht in der Schublade verschwinden, sondern als festes Angebot in das Lernprogramm für Schulklassen aufgenommen werden. Das neue Klassenfahrtprogramm sei besonders für die fünften und sechsten Klassen eine willkommene Ergänzung des Lernprogramms für nachhaltige Forstwirtschaft, sagte Mense. Die Kooperation mit der Elly-Heus-Knapp-Schule aus Neumünster bestehe bereits seit zehn Jahren.