Für die Besucher an der Perdoeler Mühle war es schon spannend, als sich angetrieben von Detlef Ramms MAN Trecker die über 80 Jahre alte Dreschmaschine rattern und schüttelnd und rüttelnd in Bewegung setzte.

Detlef Ramm mit seinem 40-PS MAN aus dem Baujahr 1955 vor der Dreschmaschine

Belau / 04.06.2017. Ein paar Pfingstwolken und einige Regentropfen, davon ließen sich die Freunde der Interessengemeinschaft historischer Landmaschinen Bokhorst-Wankendorf (IHL) nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich hatten sich die Besucher bereits auf die Vorführung einer über 80 Jahre alten Dreschmaschine gefreut. Also rückten die Freunde alter Landmaschinen mit über 30 der 60 Vereinsmitglieder an, bauten die alten Maschinen aus und ließen es zur Freude der Besucher an der Perdoeler Mühle munter rattern und knattern. Drei Anhänger voller Roggengarben hatten Detlef Ramm und seine Freunde dabei. Das war genug Futter für die alte hölzerne Dreschmaschine, die sich ratternd, rüttelnd und schaukelnd in Bewegung setzte, nachdem der Treibriemen von Ramms Trecker erst einmal in Schwung gebracht war. Mit immerhin 40 Pferdestärken bringt der MAN Dieseltraktor aus dem Baujahr 1955 genug Kraft mit, um eben auch eine alte Dreschmaschine anzutreiben, meinte Ramm. Für seine Zeit waren 40 PS schon etwas.

Otto Grell aus Schellhorn (links) und Hans-Peter Hansen aus Klein Kühren mit Grells 1952-er Klöckner-Humboldt-Deutz, sind schon lange Jahre dabei. "Lewer duad as Slav", schmückt aus alter landsmännischer Verbundenheit die nordfriesische Flagge das Stahlross von Grell.

Otto Grell aus Schellhorn (links) und Hans-Peter Hansen aus Klein Kühren mit Grells 1952-er Klöckner-Humboldt-Deutz

Ältester Trecker stammte aus dem Jahr 1952

Etwas weniger stark motorisiert, dafür aber noch drei Jahre älter und damit der älteste Trecker auf dem Platz, war der 15 PS starke Klöckner-Humbold-Deutz, mit 1330 Kubikzentimeter Hubraum aus dem Baujahr 1952 von Otto Grell aus Schellhorn. Dazu zeigten die Landmaschinenfreunde alte Geräte zur Heuernte, wie Schwader, mit denen das trocknende Gras in gerade Reihen gelegt wurde und alte Mähwerke, welche die harte Handarbeit mit der Sense ablösten. Heute mögen die alten kleinen Trecker und Anbaugeräte neben modernem Gerät winzig erscheinen. Zu ihrer Zeit waren sie kleine Riesen mit beachtlicher Arbeitsleistung und brachten viel Erleichterung in die harte landwirtschaftliche Arbeit mit, meinten Teilnehmer wie Otto Grell und Hans-Peter Hansen aus Klein Kühren, der mit seinem alten Massey Ferguson Trecker aus dem Baujahr 1961 gekommen war. Die Freunde historischer Landmaschinen treffen sich jeden zweiten Freitag im Monat um 19.30 Uhr im Gemeindezentrum Neuenrade am Feuerwehrgerätehaus in Rendswühren.