Zwei Tage lang klang am 5. und 6. November das Geläut nordischer Zughunde durch den Erlebniswald Trappenkamp
Bereits am Freitag hatte sich das große Lager der Zug- und Schlittenhundefahrer am Erlebniswald Trappenkamp mit rennbegeisterten Hundefreunden gefüllt. Wohnwagen und Wohnmobile, Zelte, Autodachzelte, Hundebetten mit Bodenabstand, Rollwagen, Mountainbikes, Scooter, Geschirre und vieles mehr, was für ein erfolgreiches Rennwochenende nötig ist, und: natürlich jede Menge Schlitten- und Zughunde. Angefangen bei den nordischen Hunden, wie den Huskys oder den Malamute, bis hin zu den heutigen freien Klassen, in denen Sportfreunde mit ihren Hunde unterschiedlichster Rassen starten können, ließen die Vierbeiner bereits am Vorabend der Renntage im „Biwak“ ihr erwartungsvolles Geläut durch den farbenfrohen Herbstwald klingen.
Internationales buntes Starterfeld
Immerhin hatten sich 92 Starter mit 58 nordischen Hunden und 34 Hunde unterschiedlicher Rassen zu den Rennen angemeldet. Dabei gab es ein buntes Gästefeld mit Teilnehmern etwa aus Dänemark, Rendsburg, Kiel, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Vier Jahre noch, dann kann der 1983 gegründete Schlittenhundesportverein Nord e.V. im Erlebniswald zumindest zeitlich 25-jähriges Jubiläum feiern. 1999 fand hier das erste Rennen in den Wäldern der Landesforsten statt. „In den letzten zwei Jahren konnte das Rennen durch die Corona Pandemie leider nicht stattfinden“, bedauerte Pressesprecherin Katharina Grotherr. Deswegen sei die Freude besonders groß, dieses Jahr endlich wieder durchstarten zu können.
Sonnabend um 10.30 Uhr war es dann endlich soweit. Mit der Startnummer 1 durfte Stefan Weishäupl aus Blickstedt mit Begleitfahrerin und acht Huskys im Gespann vor dem Rollwagen durchstarten. 12 Minuten und 20 Sekunden, dann zogen die Hunde das Gespann nach 4,5 Kilometern über die Ziellinie. Herbstliches Sonnenscheinwetter mit moderaten Temperaturen um 12 Grad, Herz, was willst du mehr, startete hinter Weißhäupl Marco Klemko ebenfalls mit acht Hunden und einer Zeit von 12,54 Minuten. Als Dritte im Bunde der „Königsklasse“ mit acht Hunden ging Alexandra Augsten aus Engelschoff bei Stade an den Start. Das „Go“ ließen sich die beiden Leithündinnen Fjella und Lykke nicht zweimal geben, dann sauste das Gespann los. Mit immerhin 13,18 Minuten ging es damit mit Freundin Ivonne als Begleitfahrerin auf dem Rollwagen auf Platz drei über die Ziellinie.
Ein Kindheitstraum wurde wahr
„Acht Hunde, das ist schon eine Herausforderung“, meinte die Schlittenhundbegeisterte nach dem Rennen beim Versorgen der Hunde. Angefangen hat die Leidenschaft nach einem Finnlanderlebnis mit zwei Huskys. mein Kindheitstraum ist wahr geworden. „Ich habe schon als kleines Mädchen von einer kleinen Huskyfarm geträumt“, erzählte die „Musherin“, wie die Schlittenhundeführer genannt werden. Die ganz großen Gespanne mit acht, zehn oder gar zwölf Hunden im Gespann werden weniger, meinte auch Pressesprecherin Katharina Grotherr. Mit Reservehunden eine Meute von etwa 16 oder gar mehr Hunden zu halten, sei allerdings auch eine besondere Herausforderung. Deswegen habe sich der Verein auch für die freien Klassen geöffnet. Jogging mit dem ziehenden Hund, sprich Cani-Cross, liegt spätestens seit Corona voll im Trend, sagt Grothherr. Im Erlebniswald Trappenkamp durften die Zuschauer deswegen eine bunte Mischung aus Läufern, Scooterfahren und Rollwagen, sowie eine bunte Mischung unterschiedlichster Zughunde bewundern. Informationen zu den Schlitten- und Zughunden und dem Renngeschehen nordischer Hunde gibt es unter: https://ssvnord.de.