Freitag verabschiedete sich Dierk Hamann von seinen Schülern, Lehrern, Eltern und Freunden an der Grundschule Schipphorst. 15 Jahre leitete und prägte Hamann das Geschehen an der kleinen Dorfschule.

Freitag verabschiedete sich Dierk Hamann von seinen Schülern, Lehrern, Eltern und Freunden an der Grundschule Schipphorst. 15 Jahre leitete und prägte Hamann das Geschehen an der kleinen Dorfschule.

Rendswühren / 09.07.2010. Freitag war Dierk Hamanns letzter Schultag. 15 Jahre lang hat der 63-jährige die Geschicke der kleinen Grundschule in Schipphorst in seinen Händen gehalten. „Auch wenn ich manches Mal grummelig und laut erschien, ihr wart das Wertvollste, das mir anvertraut wurde“, verabschiedete sich Dierk Hamann Freitag in der kleinen Abschiedsfeier unter dem Dach der Grundschule Schipphorst von seinen Schülern. Gar nicht laut und grummelig, sondern mit einem Kloß im Hals hinter der roten weiß getupften Fliege, die wie ein kleines farbenfrohes Bollwerk gegen die Abschiedstränen aus dem Kragen des schwarzen Anzugs leuchtete. Ute Faehling brachte es auf den Punkt. „Du wirst fehlen und einen leeren Raum hinterlassen“, bedauerte die Schipphorster Lehrerin Hamanns Ausscheiden. Leicht ist die Entscheidung in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen nicht gefallen. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, meinte Hamann bereits einige Wochen vor seinem letzten Schultag in Schipphorst. Die Schule, wie sie jetzt bestehe sei allerdings auch nicht mehr seine Schule, sagte Hamann zum Abschied. Vor 54 Jahren wollte er nichts anderes als Lehrer werden und nie etwas anderes sein. Dies sei bis zum heutigen Tag so geblieben. Nur die Schullandschaft habe sich verändert. Schulreformen und Schulpolitik hätten am Bild von Schulen, an denen mit Freude und innerer Leichtigkeit unterrichtet werden könne, gesägt. Lehrer seien letztlich zum Opfer einer Schulpolitik geworden, die den Mut zu fröhlicher und engagierter Arbeit nehme. Ob er vielleicht eines Tages zurück kehrt nach Schillsdorf? Vielleicht, meinte Hamann, der eigentlich gar kein Rentnerleben führen will. um Glück gebe es eine Vielzahl von Hobbys und Interessen. Golf, Drechseln, der Garten und Radfahren sollen erst einmal helfen, das neue Leben zu sortieren. Und vielleicht kommt Schipphorsts scheidender Schulleiter ja eines Tages als Gastlehrer einmal wieder in die Schule. Und wenn es nur sei, ein wenig Schulluft zu schnuppern und den Kindern eine spannende Unterrichtsstunde zu bescheren, meinten die Gäste. In der Grundschule Schipphorst geht es nach den Ferien weiter. Ohne Dierk Hamann und ohne eigenen Schulleiter. Die Leitung der kleinen Dorfschule wird von der Grund- und Hauptschule Wankendorf aus erfolgen, sagte Schulrat Jürgen Hübner. Der Zusammenschluss der Schulen Wankendorf, Hüttenwohld und Schipphorst sei der einzige Weg gewesen, die kleinen Schulen zu erhalten. Und immerhin: In Schipphorst könne man sich kaum erwehren, ein wenig an „Bullerbü“ erinnert zu werden. „Diese Schulen sind ein Kleinod“, begeisterte sich Hübner nach der Verabschiedung von Dierk Hamann für das Bild vor Ort.