Bundesstraße vor der Haustür, Winpark hinterm Garten

Vorm Vorgarten die Bundesstraße B-430, von der Terrasse der Blick auf einen Windpark. Die Griesenböteler Einwohner, das sind rund 60 Menschen, bangen um den Rest ihrer Lebensqualität, wenn die Gönnebeker Windkraftanlagen wie geplant gebaut werden.

Kreis Plön / Rendswühren / Gönnebek / 19.03.2014. Bislang haben den Griesenböteler Einwohnern ihre Proteste gegen die auf Gönnebeker Gebiet geplanten Windkraftanlagen wenig genützt. Das Problem der Griesenböteler ist die mögliche räumliche Nähe der Anlagen von gerade einmal 400 Meter Entfernung. Diese nahe Bebauung wäre möglich, da Griesenbötel nicht als geschlossener Ortsteil anerkannt ist. Zu den Planern aus der Bürgerwindpark Gönnebek GmbH & Co. KG gehört als auch Gönnebeks Bürgermeister Knut Hamann. Es ist nicht geplant, die möglichen Spielräume auszunutzen, erklärte Hamann auf Nachfrage. Nach aktueller Planungslage könnten die Windkraftanlagen bis auf etwa 500 bis 600 Meter an die Griesenböteler Häuser heranrücken. „Damit nutzen wir den rechtlich zulässigen Rahmen nicht aus“, meinte Hamann. Sechs Anlagen mit einer maximalen Rotorhöhe von bis zu 150 Metern sind geplant. Das entspricht je nach Bauart etwa 100 Meter Narbenhöhe. Je 2,4 Megawatt sollen die Anlagen leisten. Der Bauantrag ist gestellt, informierte Hamann. Das gemeindliche Einvernehmen ist inzwischen erteilt. Bis zur Entscheidung ruhe allerdings auch die weitere Planung, wie etwa die angedachte Bürgerbeteiligung. Neben den privaten Flächeninhabern sind zurzeit die Kirchengemeinde Bornhöved und die Gemeinde Gönnebek als Grundeigentümer beteiligt. Eine direkte Beteiligung der Gemeinde Gönnebek war von der Kommunalaussicht versagt worden.

Abstand Windpark Gönnebek

Freiwillig werden die Planer wohl kaum auf die sonst bei Siedlungen üblichen 800 Meter Abstand von Windkraftanlagen zurückweichen, befürchten die Griesenböteler Einwohner. Griesenbötel ist trotz Siedlungscharakters nicht als geschlossener Ortsteil anerkannt.

Akteneinsicht auf Antrag

Wie Peter Kruse aus dem Amt Bornhöved mitteilte, müssen Anträge auf Akteneinsicht beim Amt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) in Flintbek gestellt werden. Eingesehen werden können die Akten nach erteilter Genehmigung zur Akteneinsicht im Amt Trappenkamp. Ansprechpartner ist dort Peter Kruse. „Wir sind mehr als gespannt, wie das ausgeht“, meinte der Griesenböteler Anwohner Jochen Metzke. Freiwillig, so die Anwohner, die sich inzwischen anwaltlich vertreten lassen, sei kaum eine Einigung mit den Planern auf größere Abstände in Sicht.