Thorsten Elscher vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, Preisträger Uwe Kiesewein, Erdmann Voß und Andreas Koop von der Rindergilde Geestacht aus Kollow, Heiner Staggen aus Schipphorst, Peter-Wilhelm Jacobsen, 2. Preis Ackerknick aus Dollerup und Holger Gerth vom Schleswig-Holsteinischer Heimatbund, freuten sich über den erfolgreichen Knickwettbewerb 2017 Foto von links).

Thorsten Elscher vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, Preisträger Uwe Kiesewein, Erdmann Voß und Andreas Koop von der Rindergilde Geestacht aus Kollow, Heiner Staggen aus Schipphorst, Peter-Wilhelm Jacobsen, 2. Preis Ackerknick aus Dollerup und Holger Gerth vom Schleswig-Holsteinischer Heimatbund, freuten sich über den erfolgreichen Knickwettbewerb 2017 Foto von links).

Rendswühren / Hof Viehbrook / 27.10.2017. Wer hat die schönsten Knicks im Land? Das wollten der Schleswig-Holsteinische Heimatbund, der Lohnunternehmerverband Schleswig-Holstein, der Bauernverband und die Bingo-Umweltlotterie ganz genau wissen und starteten am 21. April der Wettbewerb um die am besten gepflegten Knicks im Land. Nachdem fünf von 20 eingereichten Knicks in die engere Wahl gekommen, hatte es sich die Jury aus den beteiligten Organisationen nicht leichtgemacht die Sieger zu küren, meinte Holger Gerth vom Heimatbund Freitag bei der Siegerehrung auf Hof Viehbrook in Rendswühren. Seit 250 Jahren prägen die Knicks das Land. Häufig diskutiert und Zankapfel zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, aber immer ein Stück Kulturgeschichte und lebendige Landesgeschichte, meinten Gerth und Thorsten Elscher vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, der stellvertretend für Landwirtschaftsminister Robert Habeck zur Preisverleihung gekommen war.

Knicks sind vielerorts die Grundlage für eine lebendige Landschaft.

Knicks sind vielerorts die Grundlage für eine lebendige Landschaft.

„Die Gewinner sind eigentlich die Knicks“, sagte Gerth. Knicks sind als Landschaftselemente voller Leben und wertvoller Teil einer lebendigen Kulturlandschaft, waren sich Jury, Preisträger und Gäste einig. Das reiche bis hin zu einem einzigartigen Refugium für die in Bedrängnis gekommenen Insekten im Land, hieß es.

„Artensterben fängt nicht im Amazonas und in Afrika an, sondern gleich vor der Haustür“, sagte Andreas Koog von der Rindergilde Geesthacht, die den 1. Preis für einen lebendigen und artenreichen Grünlandknick erhielt. Die Rindergilde Geesthacht in Kollow hat insgesamt 200 Mitglieder, die sich für lebendige Knicks einsetzen. Ähnlich sieht es Peter-Wilhelm Jacobsen aus Dollerup, der den 2. Preis für den schönsten Ackerknick erhielt. Nicht immer mit den Vorgaben aus Naturschutz und Ministerium einverstanden, pflegt der Landwirt aus Angeln die auf seinem Land besonders wertvollen Knicks gern. Auf den relativ kleinteiligen Flächen des seines Betriebes gibt es sieben Kilometer Knicks.

Holunderbüsche mit Fliederbeeren, Weißdorn mit Vitamin-C reichen Beeren und Schwarzdorn, der als Schlehe bekannt ist sorgen für Vielfalt im Knick, zeigte Heiner Staggen aus Schipphorst seinen Wettbewerbsknick, der vor zehn Jahren zuletzt geschnitten wurde.

Holunderbüsche mit Fliederbeeren, Weißdorn mit Vitamin-C reichen Beeren und Schwarzdorn, der als Schlehe bekannt ist sorgen für Vielfalt im Knick, zeigte Heiner Staggen aus Schipphorst seinen Wettbewerbsknick, der vor zehn Jahren zuletzt geschnitten wurde.

Über den 1. Preis für den schönsten Ackerknick freute sich Familie Staggen aus Schipphorst in Rendswühren. „Wir haben eigentlich gar nicht damit gerechnet, deswegen ist die Freude trotzdem groß, meinte Staggen. Immerhin sind auf dem 240 Hektar großen Betrieb 31 Kilometer Knick zu pflegen. Hinzu kommen Tümpel, Sumpfecken und Feldgehölze. Das sind auf dem Familienbetrieb insgesamt 14 Hektar Landschaftselemente. Am Ende sind die Knicks viel mehr als nur Holzvorrat oder Landschaftsschutzelement, meinte Staggen. Im Frühjahr sind es die Vögel, die ihre Nester in Schwarzdorn oder alten Eichen bauen, im Sommer blühen Flieder, Weißdorn und Pfaffenhütchen. Im Herbst biegen sich die Äste der Sträucher unter der Beerenlast. Im Winter wird aufgeputzt oder auf den Stock gesetzt, sprich gesägt. „Zu guter Letzt gilt es auch ein Stück Kultur unseren Väter zu erhalten“, meinte Staggen.

Immerhin warten die Knicks im Land auch noch mit rekordverdächtigen Zahlen auf, hieß es. Die ziehen sich immerhin über rund 68000Kilometer durch Schleswig-Holstein. Das würde als grünes Band rund 1,5 mal um die Erde reichen.