Rendswühren / 29.05.2018. Drei Millimeter Regen, das war alles, was Rendswühren von den vorbeiziehenden Gewittern der letzten Tage abbekam. Drei Millimeter, das sind gerade einmal drei Liter Wasser auf den Quadratmeter, sagt der Kreisvorsitzende aus dem Plöner Bauernverband Heiner Staggen aus Schipphorst. Viel zu wenig, um den Wasserbedarf der Pflanzen zu decken. In Holtsee und Bovenau hatte es 35 bis 40 Liter geregnet. Rendsburg hat immerhin noch 25 Liter abbekommen. Zur Herbstbestellung und bis in den Spätwinter hinein viel zu nass, Kahlfröste ohne Schnee, dann Schnee im April und jetzt im Mai hochsommerliches Augustwetter, für die Bauern nicht gerade Wunschwetter, meint Staggen. Die Pflanzen haben längst auf das ausgefallene Frühjahr reagiert. Auf sogenannten Sandlinsen ist die Trockenheit am hellgrünen Getreide zu erkennen. Spät gesäter Mais liegt in der trockenen Oberschicht und lechzt nach Wasser.

Frühere Saaten rollen in der trockenen Hitze die Blätter ein. Der Raps hat nach einer relativ kurzen Blüte auf leichteren Böden seit dem ersten Mai stellenweise mit einer Knospenwelke reagiert und weniger Seitentriebe gebildet. Die Bienen mussten sich für die Bestäubung dieses Jahr ranhalten. Der erste Grasschnitt ist gut in die Lager gekommen. Jetzt fehlt allerdings der Regen für das Nachwachsen der Gräser.

Selbst der Pflanzenschutz muss jetzt bremsen, sagt Staggen. Spritzen gegen Unkräuter im Mais oder Wachstumsregler im Getreide müsse in den späten Abendstunden, nachts und in den frühen Morgenstunden erfolgen. So könne auch noch der Tau mitgenutzt werden, um den Einsatz der Mittel zu verbessern. Was jetzt fehlt, ist ein leiser Landregen der für eine Bodendurchnässung sorgt, meint der Schipphorster Landwirt. Einige deftige Gewitterplatzregen helfen nicht wirklich. Auf leichten Standorten mit sandigeren Böden, die das wenige Wasser schlecht halten können, sind bereits Trockenspuren sichtbar. Dort geht die Gerste bereits in eine Notreife. Neu ist das Thema für die Bauern nicht. „Die Extreme scheinen allerdings zuzunehmen“, sagt Staggen. Den Bauern bleibt allerdings nur damit zurechtzukommen.