Viel Zeit blieb den Betreuerinnen in der Bokhorster Kinderkrippe nicht. Trotzdem brachten sie die Kinder rechtzeitig aus dem Gebäude. Zurück blieb eine Spur der Verwüstung.

Viel Zeit blieb den Betreuerinnen in der Bokhorster Kinderkrippe nicht. Trotzdem brachten sie die Kinder rechtzeitig aus dem Gebäude. Zurück blieb eine Spur der Verwüstung.

Schillsdorf / 28.09.2018. Um 10.05 Uhr lief bei Rendswührens Bürgermeister Dr. Thomas Bahr die Alarmierung auf: In Bokhorst brennt der Kindergarten! Gemeinsam mit Schillsdorfs Bürgermeister Heinrich Danker blieb Rendswührens Bürgermeister wenige Minuten später am Brandort in Bokhorst angekommen nur noch ein fassungsloser Blick auf das bereits heruntergebrannte Gebäude. Nur noch die Wände und rauchende Teile des Dachstuhls sind in der neuen Krippe neben dem Bokhorster Kindergarten, der Kinderkastanie, stehengeblieben.

Betreuerinnen und die neun Kinder aus der U-3 Gruppe konnten sich unverletzt in das schräg gegenüberliegende Feuerwehrgerätehaus retten. Mit Hilfe der umliegenden Amtsfeuerwehren hatten die Freiwilligen das Feuer schnell im Griff. Wirklich zu retten war das Gebäude allerdings nicht. Um 12.00 Uhr gab es nur noch einige Rauchnester. Ein erster Blick auf den Trümmerhaufen aus verkohlten Balken, herunterhängenden Deckenteilen, Dachziegeln und an der Garderobe zurückgelassenen Kinderjacken sprach für einen Totalschaden.

Rendswührens Bürgermeister Dr. Thomas Bahr (links) und Schillsdorfs Bürgermeister Heinrich Danker (Mitte) rechnen leicht mit einer halben Million Euro Schaden. Viel ist von dem gerade erst gekauften und mit rund 150.000 Euro renovierten Gebäude nicht geblieben.

Rendswührens Bürgermeister Dr. Thomas Bahr (links) und Schillsdorfs Bürgermeister Heinrich Danker (Mitte) rechnen leicht mit einer halben Million Euro Schaden. Viel ist von dem gerade erst gekauften und mit rund 150.000 Euro renovierten Gebäude nicht geblieben.

„Hauptsache die Kinder und Mitarbeiterinnen sind bis auf den Schrecken heil davongekommen“, meinten Bahr und Danker. Gerade einmal vor vier Wochen sind die Kinder und Betreuerinnen der neuen U-3 Gruppe eingezogen. Erst am Mittwoch haben Rendswührens Ortspolitiker die letzten Beschlüsse zur Finanzierung des Rendswührener Anteils gefasst, sagte Dr. Thomas Bahr. Der Schaden dürfte wohl bei rund einer halben Million Euro liegen, meinten die beiden Bürgermeister vor Ort. Neben Rendswühren und Schillsdorf sind Großharrie und Tasdorf an der Kinderkastanie beteiligt. Die Brandursache konnte am Mittag noch nicht näher beziffert werden. Kindergartenleiterin Ute Koers hatte alle Hände voll zu tun, um im Feuerwehrgerätehaus Mitarbeiterinnen, Eltern und Kinder zu betreuen und erst einmal Ruhe in die Aufregung zu bringen.

Wie Nina Lohr vom Träger, des Kindertagesstättenwerk im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Altholstein sagte, soll schnellstmöglich eine vorübergehende Lösung für die Betreuung der Kinder gefunden werden. Das Bokhorster Kirchengemeindehaus könnte sich hierfür anbieten. Später könnte mit einer Containerlösung gearbeitet werden, meinte Schillsdorfs Bürgermeister Heinrich Danker sichtlich erschüttert vor dem Gebäude stehend. „Zum Glück haben die Gemeinden alles getan, was im Zug der Sorgfaltspflicht getan werden konnte“, meinte Danker. Erst am frühen Morgen des Brandtages wurden Wasserproben genommen. Bis hin zu einem professionellen Elektrocheck haben die Sicherheitsvorkehrungen gereicht. Trotzdem standen Eltern, Mitarbeiter, Feuerwehrleute und Beteiligte fassungslos vor der Brandstelle.

Das Eltern und Beteiligte sich allerding bei allem Unglück auf das Bokhorster Personal verlassen können, da waren sich Sigrid und Karl-Heinz Meinert aus Neumünster sicher. Die Großeltern wollten Enkel „Bosse“ vom Kindergarten abholen, als sie die Nachricht vom Brand in der Krippe erhielten. „Wie gut, das solche Vorfälle ständig geübt werden und wir uns auf das Personal so gut verlassen können“, meinten die Großeltern. Der komplette Kindergarten soll trotz getrennter Gebäude bis einschließlich Dienstag geschlossen bleiben und am Donnerstag nach dem Feiertag wieder öffnen. Nach dem Schrecken sollen sich Mitarbeiterinnen, Eltern und Kinder erst einmal erholen und das Ereignis verarbeiten können, hieß es.