Rendswühren / 23.01.2020. 50 Rendswührener Bürger und Bürgerinnen haben sich Mittwoch auf den Weg nach Hof Viehbrook gemacht, um bei der Vorstellung der Ortsentwicklungsstudie ihrer Gemeinde dabei zu sein. Bürgermeister Dr. Thomas Bahr sowie Julia Ungereit und Linda Vogt-Gröncke von der Glücksburg Consulting stellten die Studie vor.

Acht Monate hat es seit Mai 2019 gedauert, haben Versammlungen stattgefunden, sind Ideen gesammelt und Möglichkeiten geprüft worden. Jetzt liegt der Gemeinde das 69 Seiten starke Ergebnis vor. Die Studie kann in einigen Tagen auf der Internetseite des Amtes Bokhorst-Wankendorf heruntergeladen werden, erklärte Julia Ungereit. Ein Kernpunkt aus den Ergebnissen ist der Um- oder Neubau eines Gemeindezentrums mit integrierten Feuerwehrgerätehaus. Ein Umbau oder eine Erweiterung des 1975 gebauten Gebäudes in Neuenrade ist nur mit erheblichem Aufwand machbar und eigentlich kaum lohnend, sagte Dr. Thomas Bahr. Deswegen sei in der Gemeindevertretung auch alternativ über Möglichkeiten für einen Neubau gesprochen worden. Noch sei hier allerdings nichts in trockenen Tüchern. Ohne eine deutliche Zuschussfinanzierung sei das Projekt kaum darstellbar. „Bei jährlich rund 60.000 Euro Haushaltsüberschuss für Investitionen könne wir nicht die Hälfte über Jahrzehnte für ein solches Projekt binden“, sagte Bahr.

Eher gebe es gute Aussichten für die weitere Modernisierung der Grundschule und die Schaffung neuer Baugebiete. Allerdings ist das Spiel um Bauland auch nicht einfach, meinte Bahr. „Wir sind bemüht, Bauland für Preise unter 100 Euro pro Quadratmeter erschließen zu können.“ Zu den Kernthemen gehört in Rendswühren auch das Radwegenetz. 2020 werden 2,5 Kilometer Radweg am Neuenrader Weg erneuert. Weiter gibt es Gedanken zur Ansiedelung kleiner und mittelständischer Gewerbebetriebe, der Schaffung seniorengerechter Wohnungen, Ideen zu Mehrgenerationenhäusern, der Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude oder zur Zukunft des Bürgerbusangebotes, wie es aktuell von der Kirchengemeinde Bokhorst angeboten wird.

Im Februar soll Rendswühren außerdem an das Plöner Alfa Projekt angeschlossen werden, kündigte Gemeindevertreterin Kersten Voß-Rahe an. Alfa steht für Anruflinienfahrten und schließt eine Lücke im Öffentlichen Personennahverkehr. „Taxifahren zum Buspreis, das ist eine tolle Sache“, meinte Voß-Rahe. Vieles aus der Studie ist Zukunftsmusik und muss noch auf den Prüfstand, sagte Rendswührens Bürgermeister. „Für die Gemeinde ist die Studie ein guter Leitfaden für die nächsten 15 oder 20 Jahre.“ Außerdem sei die Studie eine Voraussetzung in Zukunft Fördergeld zu erhalten. 13000 Euro hat die Studie gekostet. Davon wurden 75 Prozent gefördert. Für die Gemeinde blieben 2.500 Euro. Das Geld ist gut investiert, meinte Bahr.