In Großharrie gab es reges Interesse am neuen Ortsentwicklungskonzept. 24 Bürger hatten sich auf den Weg gemacht

Großharrie / 03.08.2021. Ohne Konzept gibt es kein Geld. So könnte man die aktuellen Studien über die mögliche Zukunft und die Potenziale der Dörfer beschreiben. Auch Großharries Ortspolitiker haben hier jetzt ihre Hausaufgaben gemacht. Montag stellten Mitarbeiterinnen der beratenden Glücksburg Consulting die Ergebnisse in einer Sitzung der Gemeindevertretung vor.

Manches liest sich eher utopisch, hieß es aus den Reihen der 24 Einwohner, die das Thema mit Interesse verfolgten. So etwa dürfte ein Ärztehaus in Großharrie nach dem Motto: wünsch dir was, wohl eher ins Land der Fabel gehören, meinte der ehemalige Finanzausschussvorsitzende Lothar Hempel. Vieles sei allerdings tatsächlich der Schaffung einer Basis für mögliche Förderungen geschuldet, hieß es. Das Konzept solle möglichst viele Türen offenhalten. Kleinere Projekte wie etwa eine Aufwertung des Dorfplatzes mit seinen Kriegsopfergedenksteinen, sind dagegen tatsächlich bereits in Arbeit, erklärte Bürgermeisterin Ilona Bredow. Auch die Entwicklung der Grundschule dürfte von dem Konzept profitieren. Was sich am Ende aus dem 90 Seiten starken Konzept verwirklichen lässt sei letztlich auch von der Energie der Initiatoren abhängig. „Die Grundsteine sind gelegt“, sagte Bredow. Jetzt ginge es darum zu prüfen, welche Projekte, wie etwa die Schaffung von Bauplätzen, umgesetzt werden können.

Neue Haushaltsführung

Neben der dörflichen Zukunft standen noch ganz bodenständige Punkte zur Diskussion. so wurde der Haushaltsabschluss für das Jahr 2020 mit einem positiven Abschluss verabschiedet. Auch der erste sogenannte „doppische Haushalt“ steht und wurde von Hans-Peter Brockmann aus der Verwaltung vorgestellt. Neu sind hier besonders die Abschreibungsregularien, die für eine völlig andere Darstellung des Haushalts sorgen, erklärte Brockmann. Ob diese in Zukunft so ohne weiteres aus den laufenden Haushalten erwirtschaftet werden können, müsse sich erst zeigen. die für den laufenden Haushalt voraussichtlich auflaufende Unterdeckung von etwa 150000 Euro sei durch die Rücklagen der Gemeinde in Höhe von insgesamt über 800000 Euro gedeckt. Bis zum Jahresende werde auch die fertige Aufstellung der Vermögenswerte der Gemeinde erwartet.

Trinkwasserversorgung ist noch ergebnisoffen

Wie Bürgermeisterin Ilona Bredow auf Anfragen aus der Bürgerschaft mitteilte, könnten aktuell keine weiterführenden Aussagen zur Entwicklung der Trinkwasserversorgung in der Gemeinde gemacht werden. Nach der Haushaltsumstellung in der Verwaltung und den erheblichen Einschränkungen durch die Corona Pandemie sei es erst jetzt darstellbar, sich wieder mit dem durchaus komplizierten Sachthema auseinander zu setzen. Im September dürfe mit einer ausführlichen Sitzung zu dem Thema gerechnet werden, kündigte Brockmann an.