P8200134Am Anfang stand die Frage, ob eine Volkshochschule im Amt Wankendorf wünschenswert sei. In einer Versammlung im Oktober 1969 tauschten darüber 15 Bürger ihre Meinung aus. Sollte es in Wankendorf eine Außenstelle der Kreisvolkshochschule Plön oder eine eigene VHS geben. 1970 fiel in einer weiteren Versammlung die Entscheidung, die Volkshochschule Wankendorf e.V. wurde gegründet.

Zum Vorsitzenden wurde Kurt Ziemens gewählt, sein Stellvertreter war Willy Strübing, Geschäfts- und Schriftführerin wurde Gudrun Hunecke, Kassenführerin Frau Förg. Der Mitgliedsbeitrag belief sich auf 6,00 DM pro Jahr, Honorargebühren betrugen 1,50 DM für die Doppelstunde. In Anlehnung an die Mustersatzung der Kreisvolkshochschule Plön erarbeitete der Vorstand eine Vereinssatzung, die ins Vereinsregister eingetragen wurde. Im Wesentlichen gab sich die Volkshochschule Wankendorf e.V. folgende Aufgaben: 1. Weiterbildung und Ausbildung parallel zu fast allen Berufsarten, 2. Informationen und Diskussionen auf dem politischen Sektor, 3. Freizeitgestaltung in ihrer ganzen Vielfältigkeit.

Nun konnte die Arbeit so richtig losgehen. Was zunächst ein wenig zögerlich stattfand. Die Mengenlehre brachte 1973 der VHS einen großen Schub. Denn sowohl Kinder als auch Eltern benötigten hier Unterstützung und zusätzliche Schulung. 1974 berichtete die heimische Presse dann: „Die VHS befindet sich im Aufwind“. Von diesem Zeitpunkt an war sie fester Bestandteil des Vereinslebens und aus dem Amt Wankendorf nicht mehr weg zu denken.

Eine zusätzliche Aufgabe übernahm die Volkshochschule im Jahr 1990. Nachdem die Gemeinde im September 1985 das leer stehende und dem Verfall preisgegebene Gebäude des Bahnhofes von der Bundesbahn gekauft und aufwendig saniert hatte, wurde der Volkshochschule die Verantwortung für die Einrichtung und Führung des Wankendorfer Heimatmuseums im Alten Bahnhof übertragen. Dieses sehr schöne, alte Gebäude beherbergt neben vielen Bildern, Büchern, Gegenständen aus Jahrzehnten Wankendorfer Dorflebens außerdem zwei Jugendclubs. Der alte Bahnhof ist heute Veranstaltungsort und Kulturzentrum für Ausstellungen, Vorträge, Lesungen und Arbeitsgemeinschaften.

Nach Kurt Ziemens wurden nacheinander Gudrun Hunecke, Verena Lehmann und Ingrid Sönnichsen zur 1. Vorsitzenden gewählt, bauten die Programme und Angebote stetig aus und entsprechend dem Wandel der Zeit um. Fest verbunden mit der VHS Wankendorf sind die Namen von Ingeburg Fieting als langjährige Geschäftsführerin und Renate Diedrichkeit als ebenso langjährige Kassenwartin. Über einen großen Zeitraum war im VHS-Vorstand Frauenpower angesagt. Während in anderen Vereinigungen noch über Quoten nachgedacht wurde, besetzten die Damen wie selbstverständlich mit Leistung und Erfolg alle Vorstandspositionen.

Heute setzt sich der Vorstand wie folgt zusammen: Schon seit mehr als zwei Jahrzehnten ist Verena Lehmann als Schriftführerin, Vorsitzende und wieder als Schriftführerin tätig, 2005 traten Karl-Dieter Groll als Kassenwart und Sabine Meier als Geschäftsführerin in den Vorstand ein und Ingrid Sönnichsen kam 1990 als Beisitzerin in den Vorstand und übernahm 1998 das Amt der Vorsitzenden.

Was sind heute die Schwerpunkte der Volkshochschularbeit. Die Vorsitzende Ingrid Sönnichsen nennt folgende Aufgaben: Förderung der Kinder, Fort- und Weiterbildung der Erwachsenen, Computer- und Internet-Kurse, Kurse im Gesundheitswesen u.a., aber auch Kultur ins Dorf holen durch Theateraufführungen und Vorträge, den Menschen Abwechslung vom Alltag bieten durch Kreativangebote oder Tagesfahrten zu interessanten Zielen, immer mit anspruchsvollem Programm. Besonders widmet sich die VHS Wankendorf der Erhaltung der plattdeutschen Sprache.

Die Lehrgänge/Kurse finden an verschiedenen Orten des Dorfes statt: In der Wankendorfer Schule, im Vitanas Senioren Centrum, in der Sozialstation der Johanniter, im Alten Bahnhof. Die Vorsitzende ist froh über die gewährte Gastfreundschaft in den verschiedenen Einrichtungen. Die VHS ist dankbar für den jährlichen Zuschuss, den die Gemeinde Wankendorf aus Zentralitätsmitteln zahlt. Dieser kommt ausschließlich den Bildungsangeboten und ganz besonders denen für die Schülergeneration zu gute. Ingrid Sönnichsen verweist aber auch mit ein wenig Stolz des Vorstandes darauf, dass dieser Zuschuss durch die gute Vereinsarbeit schon mehr als 2 Jahrzehnte konstant geblieben ist.

Die Volkshochschule beteiligt sich aktiv an allen Dorfveranstaltungen mit Ausstellungsständen, Bewirtung mit Hot Dogs, an der Planung des Dorffestes und an Dekorationen von Veranstaltungsplätzen sowie mit regelmässigen Ferienpassaktionen.

Für das Jubiläum wird auf bewährte Kooperationen gesetzt – und das zu „Preisen wie vor 40 Jahren“:

Die Niederdeutsche Bühne Preetz führt am 02.09.2010 (19.30 Uhr in Schlüters Gasthof) „Lütte witte Siedenschoh“ auf (Eintritt 2,00 Euro) und am 03.09.2010 (16.00 Uhr, unter dem Glasdach des Innenhofes der Wankendorfer Schule) folgt dann für die jüngere Generation das Theater „Zeitgeist“ mit der Aufführung „Doktor Proktors Pupspulver“ (Eintritt 1,00 Euro für Kinder/Jugendliche und 2,00 Euro für Erwachsene).

Am 04.09.2010 folgt dann die Jubiläumsfeier der Mitglieder und vieler Gäste mit Rückblick, Grussworten und gemütlichem Beisammensein.

Übrigens: Neben den Jubiläumsvorbereitungen ist selbstverständlich das Programmheft für das VHS-Wankendorf-Semester Herbst 2010 bis Frühjahr 2011 an die Haushalte in Wankendorf und Umgebung verteilt worden, die ersten Kurse beginnen in diesen Tagen.