Vorsichtshalber wurde auch bei Profi Harm Siebers aus Tasdorf der Turnierbetrieb eingestellt. Auch die Qualifikation für die VR-Classics am Wochenende in den Holstenhallen wurde sicherheitshalber abgesagt.

Vorsichtshalber wurde auch beim Profireiter und CdS Vorsitzenden Harm Siebers aus Tasdorf der Turnierbetrieb eingestellt. Auch die Qualifikation für die VR-Classics am Wochenende in den Holstenhallen wurde sicherheitshalber abgesagt.

Nachdem  bei einem Pferd in Niedersachsen Antikörper der bakteriellen Infektionskrankheit Rotz (Burkholderia Mallei) festgestellt wurden, sind auch in Schleswig-Holstein weitere Untersuchungen angelaufen. Ende November hatte es unterschiedliche Untersuchungsergebnisse gegeben. Vor dem Seuchenverdacht in Niedersachsen hatte das Pferd in mehreren Ställen in Schleswig-Holstein gestanden. Jetzt hat sich nach eingehenderer Untersuchung der Verdacht bestätigt. Zwar fehlten bei dem inzwischen getöteten Pferd klinische Sympthome, trotzdem konnte die Seuche nachgewiesen werden, heißt es.

Vorsichtshalber wurde in Neumünster am Wochenende sogar die Qualifikation für die VR-Classics in den Holstenhallen abgesagt. „Das die Teilnehmer und der Club der Springreiter (CdS) Schleswig-Holstein-Hamburg als Veranstalter das Turnier ausfallen ließen, war eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagte der CdS Vorsitzende Harm Sievers aus Tasdorf. Jetzt hofft der Tasdorfer Profi auf Entwarnung für Schleswig-Holstein.

Im Landwirtschaftsministerium warteten die Mitarbeiter Montag gespannt auf die aktuellen Untersuchungsergebnisse aus Schleswig-Holstein.

Ruhe bewahren, hieß es indessen bis dahin bei den Schleswig-Holsteiner Pferdehaltern wie etwa in Aukrug bei Neumünster. „Wir haben hier allein fünf Pferdebetriebe mit Reithallen innerhalb von einem Kilometer“, meinte Bürgermeister und Pensionsstallbetreiber Nils Kuhnke am Wochenende. Eine Pferdeseuche wie der Rotz wäre eine Katastrophe für die schleswig-holsteinischen Pferdehalter, sagte Kuhnke. Allerdings gelte es, Ruhe zu bewahren und abzuwarten. Der Einzelfall aus Niedersachsen ist kein Grund zur Panik, meint Kuhnke. Ein wenig Achtsamkeit und unnötige Kontakte mit fremden Pferden und Ställen vermeiden, das dürfte zunächst reichen, sagt Kuhnke.

Nachdem die Krankheit fast 60 Jahre lang nicht mehr in Deutschland aufgetreten ist, stimmt der aktuelle Fall allerdings nachdenklich, meinte Harm Sievers. Immerhin werde aktuell bei Pferdeverkäufen etwa in die USA und nach Südamerika wieder auf Rotz untersucht, nachdem der alte sogenannte Gewährsmangel fast von der Bildfläche verschwunden war. Früher begründeten sogenannte Gewährsmängel das Recht zur Rückabwicklung des Pferdekaufs.

Wo sich das Pferd aus Niedersachsen angesteckt hat, ist bislang unklar.

Bislang gibt es keine Verdachtsfälle auf die bakterielle Infektionskrankheit Rotz (Burkholderia mallei) bei Pferden in Schleswig-Holstein. Bei Proben aus einem schleswig-holsteinischen Betrieb fand das Friedrich-Loeffler-Institut in Jena – das nationale Referenzlabor für diese anzeigepflichtige Tierseuche – keinen Nachweis für die Infektion. Allerdings stehen noch Untersuchungen weiterer Proben aus anderen Betrieben im Land aus. Dies teilte das für Tierseuchenbekämpfung zuständige Landwirtschaftsministerium heute (2. Februar 2015) in Kiel mit.

Als Folge dieses Ergebnisses wird die Sperrung des Betriebes im Kreis Ostholstein aufgehoben. Insgesamt sind derzeit noch drei Betriebe vorsorglich gesperrt, bis die dort genommenen Proben abschließend untersucht sind. Darunter ist ein Betrieb, der im Zuge der Nachverfolgungsermittlungen am Wochenende hinzugekommen und ebenfalls beprobt worden war.